Newsletter #6 / 2009


 


Liebe Patienten, liebe Leser,


wer gelegentlich meine Homepage anklickt (www.tank-deutschland.de) wird gelesen haben, dass ich meine Afrikareise nach 5 Wochen abbrechen musste. Ich hatte mich in Malawi am Knie verletzt und bin inzwischen in Düsseldorf erfolgreich operiert worden. Es geht mir so gut, dass ich nun auf den zweiten, längeren Teil meiner Reise gehen konnte.

Wenn Sie dieser Rundbrief erreicht, bin ich in Südamerika, wahrscheinlich gerade auf Galapagos. Auch hier ist die Natur nicht mehr in Ordnung. Große Mengen von Plastik, teils zu kleinen Stückchen zerrieben, schwimmen im Pazifik. Dieser vom Menschen ins Meer entsorgte Plastikmüll findet sich in den Mägen der Tiere und bringt viele von ihnen um. Aber nicht nur das Verschlucken von Plastikteilen, das Verheddern in Plastikfäden ist gefährlich, die Kunststoffe können auch ungeahnte Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben. Kunststoffe sind nun einmal künstliche Stoffe, die in den letzen Milliarden Jahren in der Natur nicht entstanden sind, auf die die Natur keine Antwort hat.

Am Beispiel von Bisphenol A zeigt der im Folgenden zitierte Artikel, welche Auswirkungen Kunststoffe haben können und warum die staatlich festgesetzten Grenzwerte uns nicht schützen. Zahnärzte verwenden zunehmend Kunststoffe. Die Folgen haben andere Kollegen und vor allem der Patient auszubaden. Eine Stellungnahme zu Kunststoffen aus ganzheitlicher Sicht finden Sie am Ende des Newsletters. Wer zu Sylvester Feuerwerk verschießt, sollte über eine Atemmaske nachdenken. Die Luftbelastung erhöht sich stark, wie eine Untersuchung zeigt. Und schlechte Luft kann das Leben verkürzen. Ich wünsche Ihnen trotz all dieser negativen Meldungen ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein paar besinnliche Stunden und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gesundes und erfolgreiches Jahr 2010, das ich auf Rapa Nui, der Osterinsel, begrüßen werde.


Mit besten Grüßen

Ihr Dr. M. Tank




Unsere Themen


Gefahr aus Plastikflaschen

Dass Kunststoffe unbedenklich sind, will uns die Industrie schon seit Jahrzehnten glauben machen. Bisphenol A (BPA) begegnet uns täglich und kommt selbst in frischer Nahrung vor. BPA wirkt wie Östrogen, ein weibliches Sexualhormon und hat besonders in niedriger Dosierung tiefgreifende Auswirkungen auf den Säugetierorganismus. Kanada verbietet Polycarbonat-Babyflaschen, weil in diesen Bisphenol A vorkommt. Die EU sieht keine Gefahren. mehr


Feuerwerk ist Umweltverschmutzung

Wer Feuerwerk verschießt oder sich dort aufhält, wo welches verschossen wird, setzt sich erhöhten Schwermetallkonzentrationen aus. mehr




Saubere Luft verlängert das Leben

Eine Untersuchung zeigt, Lebensverlängerung beruht nicht nur auf medizinischem Fortschritt, sondern auch auf reinerer Luft. mehr




Kunststoffe lösen Krankheiten aus

Eigene Erfahrungen und eine Vielzahl dokumentierter Fälle legt nahe: Kunststoffe können, aber müssen nicht gesundheitsschädlich sein. Welche Störungen auf Kunststoff-Belastungen zurückzuführen sein können, lesen sie hier. mehr








Gefahr aus Plastikflaschen

Dass Kunststoffe unbedenklich sind, will uns die Industrie schon seit Jahrzehnten glauben machen. Bisphenol A (BPA) begegnet uns täglich und kommt selbst in frischer Nahrung vor. BPA wirkt wie Östrogen, ein weibliches Sexualhormon und hat besonders in niedriger Dosierung tiefgreifende Auswirkungen auf den Säugetierorganismus. Kanada verbietet Polycarbonat-Babyflaschen, weil in diesen Bisphenol A vorkommt. Die EU sieht keine Gefahren.



Bisphenol A - Ein Kunststoffbestandteil beeinträchtigt unser Hormonsystem

Bisphenol A ist ein Rohstoff, der bei der Herstellung von Polycarbonat und Epoxidharzen Verwendung findet. Die weltweit jährlich hergestellte Menge beläuft sich auf etwa 3 Millionen Tonnen.

Verwendet wird die u.a. Substanz für folgende Gegenstände:

  • Kunstglas, Brillengläser, Sonnenbrillen, Lampenschalen
  • Teile von Haushaltsgeräten
  • Mobiltelefone
  • CD-DVD
  • Flaschen und Behälter für Lebensmittel
  • Folien
  • Zahnspangen, Brackets und Prothesenteile
  • Zahnmedizinische Versiegelungsmittel
  • Mikrowellengeschirr, Kunststoffbesteck und Kochutensilien
  • Motorradhelme
  • Beschichtungen, Lacke, Farben, Harze
  • Innenbeschichtung von Getränkedosen und Konservendosen
  • Verbundstoffe, Klebstoffe, Nagellacke
  • Innenbeschichtung von Wasserrohren
  • Wasserfilter und Wasserkocher
  • Gummi- und PVC-Stabilisator
  • Hilfsmittel bei der PVC- Herstellung

Es wird deutlich, dass der Kontakt mit der Substanz kaum zu vermeiden ist. Unstrittig ist auch, dass sie in Wasser und Lebensmittel gelangt. Studien, die die Unbedenklichkeit belegen sollen, sind von BASF Und BAYER, zwei der größten Produzenten, finanziert worden. Sie kommen zu dem Schluss, dass Bisphenol A im Rahmen der vorliegenden Grenzwerte unbedenklich ist.

Grenzwerte bedeuten aber, dass zugegeben wird, dass es

a) eine Kontamination des Menschen durch diese Stoffe gibt
b) eine Gesundheitsgefährdung bestehen kann



Grenzwerte nach oben korrigiert - Umweltbundesamt warnt!

Wer die Diskussionen verfolgt, reibt sich die Augen. Dass die Lobbyarbeit der Chemischen Industrie in Brüssel und Deutschland funktioniert, zeigt die Einschätzung der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit). Bis 2006 wurde eine tägliche Aufnahme von 10 µg/kg als tolerable daily intake (TDI) für unbedenklich gehalten. 2007 wurde der Wert auf 50 µg/kg und Tag angehoben. Wir sollen jetzt also 5 mal mehr Bisphenol A pro Tag vertragen als früher.

Die ESFA kommt in einer Neubewertung zu dem Schluss, dass die Chemikalie nicht zulassungspflichtig ist. Die Regierungen von Australien, Neuseeland, Frankreich, der Schweiz haben diese Einschätzung der EFSA akzeptiert.

Das Umweltbundesamt hat bereits 2001 vor BPA gewarnt und die Bedenken in Kenntnis der neuen Studien 2009 wiederholt. Es fordert die Entfernung von Bisphenol A aus Babyflaschen und Lebensmitteldosen. Das amerikanische National Toxicological Program sieht mögliche Effekte auf Gehirn, Verhalten und Prostata von Säuglingen, Foeten und Kindern.

Kanada hat Bisphenol A im Jahre 2008 als gesundheitsschädlich eingestuft und für Babyflaschen verboten. Die 6 größten Hersteller in den USA haben im März 2009 angekündigt, den Verkauf von Babyflaschen mit Bisphenol A einzustellen.



Wo kommt Bisphenol A im Menschen vor?

Die Chemikalie wurde in Blut, Urin, Fruchtwasser und Muttermilch, sowie in Nabelschnurblut gefunden. BPA kann somit von der Mutter an den wesentlich empfindlicheren Embryo weitergegeben werden.



Bleibt Bisphenol A im Körper?

Bisphenol A wird innerhalb von wenigen Stunden abgebaut. Die Konzentrationen im Blut von untersuchten Kindern und Jugendlichen in den USA lag bei bis zu 149 µg/l. Das legt eine kontinuierliche Aufnahme des Stoffes nahe, weil sonst zu erwarten stünde, dass nach entsprechender Abklingzeit keine Substanz mehr nachweisbar wäre. Die Konzentration in Säuglingen und Kindern liegt um bis zum 10-fachen über der Konzentration in Erwachsenen. Die besonders hohe Empfindlichkeit von Embryos ist unbestritten. Tierversuche legen die Vermutung nahe, dass auch Neugeborene und Kleinkinder besonders sensibel sind. Als Ursache davon nimmt man eine noch nicht voll entwickelte Entgiftungsfähigkeit an.



Was macht Bisphenol A in biologischen Systemen?

Bisphenol A wirkt wie ein Hormon. Hormone wirken in einem Dosisbereich, der weit unterhalb der toxischen Schädigung liegt. Untersuchungen in den "offiziellen" Studien beziehen sich immer auf die direkt schädigende Wirkung von Substanzen. Es wird ein NOAEL (= no advers effect level) ermittelt. Dabei wird die Dosis so weit erhöht, bis eine direkte Schädigung des Versuchstieres eintritt. Der Wert wird dann - in diesem Fall durch 100 - geteilt und das Ergebnis als TDI-Wert (tolerable daily intake = Menge, die ohne Gesundheitsschäden langfristig aufgenommen werden kann) festgelegt.

Für die Untersuchungen sehr niedriger Dosierungen auf Organismen gibt es keinen einheitlichen Test. Solche Effekte sind schwer nachzuweisen und werden in industrie-finanzierten Studien immer wieder in Frage gestellt.

Bisphenol A wird mit folgenden Beeinträchtigungen in Zusammenhang gebracht:

  • Verfrühte Geschlechtsreife bei Mädchen
  • Abnahme der Spermienzahl beim Mann
  • Nervenschäden
  • Verhaltensstörungen wie ADHS
  • Fettleibigkeit bei Jugendlichen
  • Diabetes Typ 2
  • Frgl: Zunahme von Brustkrebs- und Prostatakrebsfällen.

Japanische Studien belegen einen Zusammenhang zwischen erhöhten BPA-Werten und dem Polycystischen Ovarialsyndrom (PCOS) sowie wiederholten Fehlgeburten. Schädigungen der Nervenentwicklung durch BPA wurde beschrieben.



Wenig Studien am Menschen

Eine Vielzahl von Hinweisen ergibt sich aus Tierversuchen. Tierversuche sind umstritten. Von der Pharma-Industrie werden sie bei der Testung von Arzneimitteln akzeptiert, von der chemischen Industrie zur Stützung von Untersuchungen zur Gefährdung des Menschen vehement in Abrede gestellt. In Tierversuchen wurde an Mäusen ein Zusammenhang zwischen BPA-Belastung und Fettleibigkeit dargestellt. BPA kann Gen-Aktivierung beeinflussen.

Prostatakrebszellen wurde durch niedrige Dosierungen von BPA zu einem 70 % stärkerem Wachstum stimuliert als von der 100-fach höheren Dosis! Insgesamt weisen die Versuchsergebnisse darauf hin, dass die Anfälligkeit für bestimmte Krebsarten steigt, wenn im Mutterleib oder kurz nach der Geburt eine BPA-Belastung bestanden hat.

Es gibt zahlreiche Nachweise, dass sich BPA an Hormonrezeptoren bindet und dort Reaktionen auslöst. Untersuchungen aus 2005 zeigen, dass Östrogen-Rezeptoren bereits in Konzentrationen von 1: 1 ooo ooo ooo ooo (Billion) von BPA stimuliert werden. BPA-Werte, die durch die EFSA als für den Menschen sicher angesehen werden, lösen nach Untersuchungen aus 2008 Schäden der Gehirnentwicklung bei Affen aus.

Eine Untersuchung des BPA-Gehalts im Urin an 1455 Erwachsenen (2008) ergab signifikante Zusammenhänge zwischen Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Fettlebigkeit und Veränderungen der Leberenzyme.

Versuche an Mäusen belegen eine besondere Empfindlichkeit der Embryonen gegenüber niedrigen Dosen von BPA zu bestimmten Zeiten der Entwicklung. Es treten Chromosomenveränderungen auf, die sich auch Generationen später bemerkbar machen können.



Freisetzung von BPA:

Die im Folgenden aufgeführten Fakten sind durch Studien belegt.

Bisphenol A wird aus Kunststoff freigesetzt und geht in Nahrungsmittel und Wasser über. Polycarbonat-Kunststoff-Flaschen geben bei Füllung mit kochendem Wasser 55 mal mehr BPA ans Wasser ab als bei Füllung mit kaltem Wasser. Mikrowellengeschirr gibt beim Erhitzen ebenfalls mehr BPA in die Nahrung ab. Bei Babyfläschchen steigt der BPA-Eintrag in die Nahrung nach wiederholter Benutzung.

Aus PCV-Frischhaltefolie geht BPA in Nahrung über nach Kontakt mit Wasser, Olivenöl oder Essigsäure. So gut wie jedes Nahrungsmittel enthält Wasser. Aus der Innenbeschichtung von Konservendosen, die Obst, Gemüse, Fisch, Instantkaffee, Milchpulver und Babymilchpulver enthielten, ging BPA in die Nahrung über. Selbst frische Nahrungsmittel - hier Erdbeeren und Gemüse- enthielten hohe Konzentrationen an BPA, vermutlich aus PVC-Elementen der Treibhäuser.


Mein Fazit:

Es gibt eine große Zahl erdrückender Hinweise, dass die Chemikalie Bisphenol A vor allem in niedrigen Dosierungen tiefgreifende Veränderungen in Säugetieren auslösen kann, weil sie dann wie ein Hormon wirkt. Dass sie nicht ungefährlich ist, wird allgemein akzeptiert. Die verantwortlichen Behörden verlassen sich auf überwiegend von Herstellern finanzierte Untersuchungen. Dass die Grenzwerte und ihre Bestimmungsmethoden für toxische Substanzen (also direkt schädigende Substanzen) nicht auf die hormonartigen Wirkungen und die so ausgelösten Spät- und Folgeschäden angewendet werden können, wird nicht berücksichtigt. Die EFSA hält sich ausschließlich an die Grenzwerte für toxische Schädigungen, die für die geschilderten BPA-Wirkungen gar nicht relevant sind.

Es müsste nach meiner Auffassung darum gehen, jede mögliche Gefährdung für Menschen auszuschließen. Diesem Anspruch genügen die rechtlichen Rahmendaten nicht. Die Grenzwerte dienen ausschließlich dazu, die Industrieunternehmen, die eine Chemikalie in den Nahrungskreislauf einbringen, abzusichern. Denn wer sich an Grenzwerte hält, kann nicht belangt werden. Die Höhe der Grenzwerte wird durch gezielt beeinflusste "Experten" (man nennt das Lobbyarbeit) im Sinne der Industrie festgelegt und im Bedarfsfall, wie bei BPA, sogar deutlich nach oben "korrigiert".

Als Verbraucher bleibt einem nur, Kunststoffe zu meiden, beim Kauf ausdrücklich nachzufragen, und sich auf Organisationen wie Greenpeace oder Ökotest zu stützen. Wer Kunststoffe verwenden muss, sollte diese nicht erhitzen, nicht in die Mikrowelle oder ein Wasserbad stellen. Erhitzen Sie ihre Nahrung besser in Keramik oder Glas oder Metalltöpfen.

Verzichten Sie auf Kunststoffe, die in den Körper eingebracht werden, z.B. auf Zahnmaterial. Hierzu gibt es kompetente Beratung durch alternativ tätige Zahnärzte.


Basis dieses Artikels ist eine Veröffentlichung in der Zeitschrift "Umwelt Medizin -Gesellschaft" Jahrgang 22 (2/2009), Seite 152 - 162.

Unter dem Titel : "Bisphenol A: Ein Kunststoffbestandteil beeinträchtigt unser Hormonsystem" befassen sich die Autoren Dr. Heribert Wefers und Patricia Cameron mit dem Thema. Kontakt: BUND, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel: 030-27586-40, www.bund.net



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Feuerwerk ist Umweltverschmutzung

Wer Feuerwerk verschießt oder sich dort aufhält, wo welches verschossen wird, setzt sich erhöhten Schwermetallkonzentrationen aus.







Giftiges Feuerwerk

Untersuchungen von Schnee in Tirol der TU Wien in der Silvesternacht 2007/2008 ergaben bis zu 600-fach erhöhte Werte für BARIUM. Auch Arsen, Strontium waren deutlich, Cäsium und Kobalt gering erhöht. Wegen des Schneefalls waren die durch Feuerwerk in der Luft freigesetzten giftigen Metalle in der Luft ausgewaschen worden und als Salze zur Erde gelangt und konnten deswegen nachgewiesen werden. Diese Mitteilung steht in Zusammenhang mit einer Studie aus den USA, die eine Zunahme der Asthmaanfälle im Zusammenhang mit Feuerwerk zum Nationalfeiertag 4. Juli nachwies. (aus: Allergo Journal 2009,18)



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Saubere Luft verlängert das Leben

Eine Untersuchung zeigt, Lebensverlängerung beruht nicht nur auf medizinischem Fortschritt, sondern auch auf reinerer Luft.








Längeres Leben dank guter Luft

Amerikanische Forscher untersuchten die Lebenserwartung in 51 amerikanischen Städten, die von 1980 bis 2000 um 3 Jahre zunahm. Nach Berechnungen der Forscher entfallen 5 Monate davon auf die bessere Luftqualität. (New England Journal of Medicine 2009,360: 413-5)



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Kunststoffe lösen Krankheiten aus

Eigene Erfahrungen und eine Vielzahl dokumentierter Fälle legt nahe: Kunststoffe können, aber müssen nicht gesundheitsschädlich sein. Welche Störungen auf Kunststoff-Belastungen zurückzuführen sein können, lesen sie hier.






Kunststoffe aus ganzheitlicher Sicht

Pickel im Gesicht, Hautrötungen am behaarten Kopf oder um die Augen, wunde Schleimhäute, Ekzeme am Körper - diese Krankheitsbilder können ihre Ursache in der Unverträglichkeit von Zahnmaterialien haben. Oft ist aber neben einer Unverträglichkeit auch ein Infekt als Auslöser mit im Spiel.



Am Anfang steht das Loch

Bis zu 95% der Bevölkerung leidet an Karies. Bei dieser Erkrankung kommt es zur Entmineralisierung des Zahnschmelzes. Unter Einwirkung von Zahnbelag, Bakterien, Zuckern und Zeit entstehen Löcher, durch die Bakterien in den Zahn gelangen und Entzündungen auslösen können.

Die Löcher werden vom Zahnarzt gesäubert, der befallene Zahnschmelz entfernt und dann das Loch mit geeigneten Mitteln verschlossen. Während früher Amalgam, eine Legierung aus Quecksilber, Silber, Zink, Zinn, Indium und Kupfer verwendet wurde, kommen heute zunehmend Kunststoffe zur Anwendung. Amalgame sind in Skandinavien heute verboten, in Deutschland muss ein Zahnarzt einen Amalgamabscheider in die Praxis einbauen, um die Umwelt zu schützen, Amalgame werden als Sondermüll entsorgt, aber sie werden in Deutschland trotz erdrückender Forschungsergebnisse noch immer in Menschen eingebracht. Die Ursache hat sicherlich einen ökonomischen Hintergrund. Wenn man Amalgame als gesundheitsschädlich anerkennen würde, müsste man die Sanierung aller Amalgamfüllungen in Deutschland finanzieren. Das dürfte bei geschätzten 400 Millionen liegenden Füllungen nicht zu finanzieren sein. Wichtiger ist aber die Frage, was füllt ein Loch, wenn nicht Amalgam?



Kunststoffe - zeitgemäßes Zahnmaterial?

Kunststoffe sind derzeit "in". Sie sind Zahn-farben, also kaum zu sehen, gut zu verarbeiten und vergleichsweise billig. Die gesundheitlichen Risiken sind aus meiner Sicht nicht ausreichend erforscht. Während die LMU (Uni München) nachweisen konnte, dass -im Tierversuch krebserregende- Kunststoffbestandteile in der menschlichen Leber zu finden waren, gelang der Beweis einer Schädigung durch die gefundene Kunststoffmenge bisher nicht.

Laboruntersuchungen beweisen zunehmend die Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber Kunststoffen. Auch wenn typische Symptome zunächst nicht vorliegen oder nicht als solche erkannt werden, zeigt sich immer häufiger eine bestehende Unverträglichkeit. Diese kann nahezu alle Organsysteme betreffen. Da auch schwere Krankheitsbilder zu finden sind, die sich nach Entfernung des unverträglichen Materials zurückbilden, müssen alle Fremdmaterialien, insbesondere aber Kunststoffe, kritisch betrachtet werden.



Was sind Kunststoffe?

Kunststoffe sind chemische Verbindungen, die aus einer Kette von gleichen Bausteinen bestehen. Der Zahnarzt gibt die Einzelbausteine in das zu füllende Loch und startet eine Kettenreaktion, bei der sich diese Bausteine verbinden sollen. Der Kunststoff härtet aus. Als Starter können chemische Substanzen genutzt werden, aber in der Zahnmedizin haben sich UV-Lampen bewährt. Durch die Lichtenergie wird die chemische Kettenreaktion gestartet. Sie ist nach wenigen Minuten abgeschlossen. Leider verbinden sich nicht alle Einzelbausteine. Eine gewisse Anzahl bleibt als Einzelbaustein übrig, nachdem die Kettenreaktion abgeschlossen ist. Diese sogenannten Monomere sind oft toxisch, können eine Immunantwort auslösen und so zu Entzündungen führen. Im Körper werden diese Monomere in verschiedene Gewebe transportiert. Meistens können sie nicht vom Immunsystem vernichtet werden, auch die Ausscheidung aus dem Körper gelingt nur begrenzt.



Was machen Kunststoffe im Körper?

Kunststoffe werden im Körper in verschiedene Gewebe transportiert. In den jeweiligen Geweben reagiert der Körper. Aus alternativmedizinischer Sicht sind meistens das Immunsystem, die Leber, die Haut und die Hormonsysteme betroffen. Manchmal reagieren auch die Niere und das Nervensystem, das Lymphsystem und die Verdauungsorgane.

Typische Symptome sind neben Hautreaktionen und Autoimmunerkrankungen Abgeschlagenheit, Leistungsmangel, Infektanfälligkeit, Konzentrationsstörungen und Durchfälle. Wassereinlagerungen in Gewebe, Kopfschmerzen und Schmerzen im unteren Rücken sowie Gelenkbeschwerden treten oft bei Kunststoffbelastungen auf.

Meistens ist aber das Fremdmaterial im Körper der Faktor der das Immunsystem und die Entgiftungsleistung schwächt und damit die Bedingungen für zusätzliche, meist chronische, Infekte schafft. Eine Behandlung muss immer alle Faktoren berücksichtigen und in ihrer Reihenfolge behandeln.



Wo kommt die Belastung her?

Kunststoffquellen sind sehr häufig Plastikflaschen, insbesondere Flaschen, die vollständig recycelt, also zerstört und als Rohstoff der Neuproduktion wieder zugeführt werden. Dickerwandige Flaschen, die gereinigt und dann wieder verwendet werden, sind diesbezüglich besser. Konservendosen, beschichtete Getränkeverpackungen, Plastikfolien und Kunststoffgeschirr sind weitere Quellen. Eine nicht zu unterschätzende Kunststoffquelle neben Zahnmaterialien sind Kontaktlinsen. Auch wenn die Hersteller behaupten Monomer-freie hypoallergene Linsen zu liefern, konnten wir schon mehrfach den Beweis liefern, dass die Umstellung auf andere verträglichere Kontaktlinsen Ekzeme zum verschwinden gebracht haben.

Rosacae - eine beliebte Diagnose bei Hautärzten, gegen die kaum eine Medizin wirkt und die mit monatelangen Antibiotikagaben behandelt wird, ist meistens deutlich zu bessern, wenn man neben den bestehenden Infekten des Darms auch die unverträglichen Zahnmaterialien entfernt.

Gesichtsekzeme haben oft eine Ursache im Kopfbereich, nicht selten eine Zahnproblematik. Diese kann außer einer bakteriellen Entzündung auch eine Materialunverträglichkeit sein.



Was tue ich, wenn ich den Verdacht auf eine Materialunverträglichkeit habe?

Wichtig ist, dass nicht jeder Kunststoff für jeden gefährlich ist. Man kann sich aber immer sensibilisieren, so dass ein ursprünglich vertragenes Material plötzlich Reaktionen auslöst. Zahnwurzelfüllungen, Zemente, Metalllegierungen und Kunststoffe können allesamt einzeln oder in Kombination die oben beschriebenen Reaktionen auslösen oder unterhalten.

Wenn Sie den Verdacht auf eine Unverträglichkeit haben, kann eine besondere Blutuntersuchung (LTT, ca. 250€) einen Hinweis geben. Dazu muss aber Material Ihres Zahnersatzes oder Füllmaterials zusammen mit Ihrem Blut eingeschickt werden. Mit alternativen biologischen Testmethoden kann eine solche Unverträglichkeit ebenfalls aufgespürt werden.

Die Zahnärzte auf der Liste der mich vertretenden Ärzte und einige andere ganzheitlich tätige Ärzte können eine Unverträglichkeit feststellen und ein Material finden, das stattdessen verwendet werden kann.(siehe www.tank-deutschland.de)



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Autor

Dr. Michael Tank
Krohnskamp 17
22301 Hamburg

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Tel. +49 (0)40 250 02 86