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Praxis Dr. Tank
Newsletter #5 / 2013

  
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Liebe Leser,

die Bundestagswahl liegt hinter uns, die Regierungsbildung ist in vollem Gange und wir Mediziner schauen gespannt zu. Zumindest die Bürgerversicherung, DER SuperGAU, scheint zunächst einmal für vier Jahre abgewendet.
Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir weiterhin individuelle Medizin zu wirtschaftlichen Preisen machen können und nicht alles im Kostendiktat der Politik und der Krankenkassen versinkt. Wer bei mir in Behandlung ist und dort 20 oder 40 Minuten vom Arzt persönlich behandelt wird, darf sich sicher sein, dass er die Behandlung und Ratschläge bekommt, die ich nach bestem Wissen und Gewissen auch meiner Familie geben würde. Und dass ihm nicht, aus unsinnigen Kostenzwängen, Untersuchungen vorenthalten, Therapien nicht ermöglicht und freie Therapiewahl eingeschränkt wird. All das, was in der Kassenmedizin heute schon üblich ist und das bei einer Bürgerversicherung noch extremer würde, scheint zumindest für die kommenden vier Jahre abgewendet. Zu Kassenpreisen kann man nur im 5-Minutentakt arbeiten, und der Verdienst pro Patient hängt nicht von der Leistung ab, die der Arzt erbringt, sondern von der Krankenkasse und dem zur Verfügung stehenden Maximalbetrag. Der liegt bei Dermatologen in Hamburg unter 30€ /Quartal !

Individuelle Medizin hat ihren Preis, auch weil der Aufwand deutlich höher ist. Und ja, es gibt Menschen, die sich diese Medizin nicht leisten können. Aber deswegen von Ärzten zu verlangen, sie sollen unter Kostendeckung arbeiten, wie es bei vielen Kassenpraxen der Fall ist, kann keine Lösung sein.

Ich plädiere schon seit Jahren für eine Gesundheitsabgabe auf gesundheitsschädigendes Verhalten. Alkohol, Tabak und Süßigkeiten (und Highheels ) könnten mit einer Sonderabgabe belegt werden, die in einen zu schaffenden Gesundheitsfond fließt. Und der Gesundheitsfond würde pro Kopf auf alle, gesetzliche wie private, Krankenkassen ausgeschüttet. Damit zahlen die Konsumenten indirekt die Schäden, die sie durch Konsum dieser gesundheitsschädlichen Produkte an sich auslösen. Das ist aus meiner Sicht nur fair, vorausgesetzt, das Geld wird nicht, wie z.B. die Ökosteuer auf Benzin, zweckentfremdet und politisch anderweitig ausgegeben.

Wer jetzt behauptet, dass der Staat sich nicht einzumischen habe, wie seine Bürger sich verhalten sollten, dem sei geantwortet, dass ein entsprechendes Lenkungsinstrument, eine Zusatzsteuer, erst vor wenigen Jahren auf Alkopops eingeführt wurde, mit dem Ziel, die Jugendlichen vor Alkoholexzessen zu schützen. Erfolgreich, wie ich finde. Und auch unsere Branntweinsteuer und Sektsteuer sind im Grunde nicht anderes, außer, dass das Geld nicht in die Gesundheit fließt.

Jede steuerliche Begünstigung bestimmter Lebensformen (Familien gegenüber Single) ist faktisch eine politisch gewollte Einflussnahme, die in unserer Gesellschaft konsensfähig ist. Warum also nicht Geld ins Gesundheitswesen bringen und individuellere, bessere Medizin ermöglichen, indem man einen solchen Kostenfaktor auf "gesundheitsgefährdende Konsumgüter" erhebt?

Gleichzeitig muss man fragen, warum Arzneimittel in Deutschland teils 10-fach teurer sind als die gleichen Präparate im EU-Ausland. Dort sind die Menschen auch nicht kränker, die Mittel nicht schlechter. Auch hier dürfte eine Bundesregierung gerne einmal den Rotstift ansetzen und z.B. beschließen, dass Arzneimittel in Deutschland nicht teurer als im EU-Durchschnitt +10% verkauft werden dürfen.

Sind wir also gespannt, was da kommt. Ideen zur Verbesserung haben wir.

Ihr M.Tank
 
Inhalte ↓

In diesem Newsletter

Einflussnahme der Pharmaindustrie - Interessen der Leistungserbringer
Boxspring-Betten
Neues für Raucher
Buchempfehlung
Impfen: Pneumokokkentiter
Akupunktur in der Schwangerschaft
Olympia-Physiotherapeutin in Hamburg
Operationen am Wochenende haben höchste Sterblichkeit
Aktuelle Mitteilung ↓

Olympia-Physiotherapeutin in meiner Praxis

image Mit Renate Peters wird die Physiotherapeutin der Olympiasieger und aller anderen Beachvolleyball-Nationalteams in Zukunft einmal monatlich in meiner Praxis Patienten untersuchen und behandeln. Termine und Informationen zu Preisen erhalten Sie in meiner Praxis oder unter 040-2500286

Gesundheit

Einflussnahme der Pharmaindustrie - Interessen der Leistungserbringer

imageZum Thema "bessere Medizin" passt ein Artikel aus dem Deutschen Ärzteblatt, der aufdeckt, wie Pharmafirmen versuchen, Meinungen in der Ärzteschaft gezielt so zu beeinflussen, dass Therapien bevorzugt werden, die ihnen mehr Gewinne bescheren.



Mediziner lernen an den Universitäten, was der aktuelle Wissenstand ist, - denkt man zumindest. In Prüfungen wird abgefragt, was der Professor oder die Ärzteschaft und ihre Organisationen für die Basis der Medizin halten. Am Ende, nach erfolgreichen Prüfungen, steht das Examen als Arzt und danach der Erhalt der Approbation, die gleichbedeutend ist mit dem Recht, die ärztliche Tätigkeit auszuüben.

Doch wer bestimmt die Inhalte, die Ärzte lernen müssen? Zumeist werden Forschungsergebnisse als Publikationen in Fachzeitschriften veröffentlicht, auf Kongressen vorgestellt und finden so Eingang in die Medizin. Wenn man davon ausgeht, dass die veröffentlichten Studienergebnisse objektiv und zutreffend sind, bleibt noch die Möglichkeit, sie unterschiedlich zu interpretieren.

Schlimmer ist es, wenn die Studien nicht zutreffen, Ergebnisse manipuliert oder zumindest nicht vollständig veröffentlicht werden. Da die Forschungsmittel zu einem großen Teil Firmengelder sind, da die Stellen der Forscher zu einem Teil direkt von den Firmenzahlungen abhängig sind, bestimmen Pharmafirmen auch, was geforscht wird und in welche Richtung die Fragestellungen, die untersucht werden, gehen sollen. Durch ihre Finanzmacht können sie Fachzeitschriften, die von Pharmawerbung abhängig sind, zwingen, Kritisches nicht zu drucken.

Auf diese Weise kann eine unvoreingenommene Forschung und Veröffentlichung nicht angenommen werden, sind Verquickungen von Firmeninteressen und Forscherinteressen vorprogrammiert.

Wenn man von der Uni kommt, hat man viel gelernt, ist aber für das Tagesgeschäft noch nicht zu gebrauchen. Deswegen lernen junge Ärzte bei Oberärzten und Chefärzten oder teils auch in Praxen mit Lehrerlaubnis, was man zum täglichen Behandeln der Menschen braucht. Wer sich für eine Facharztausbildung entscheidet, muss noch einmal einige Jahre lernen, Kataloge abarbeiten und Leistungen erbringen, damit er belegen kann, dass er das alles schon einmal gemacht hat. Am Ende steht dann eine Facharztprüfung.

Grundsätzlich haben diejenigen, die Medizin studiert haben und vielleicht sogar Facharzt geworden sind, umfassende Kenntnisse der Materie. Was man wie behandelt lernten sie durch Nachmachen. Dadurch, dass jemand es ihnen zeigte und sie es -zunächst unter Aufsicht -ebenso machten. Wissen der Erfahrenen wird so auf die Jüngeren weitergegeben.

Zumindest bis hier hin hört sich das alles sehr schön und sinnvoll an.

In der Medizin wird seit Jahren, beginnend mit der Verbreitung von Computern, versucht, Menschenschicksale in Daten zu fassen und damit zu erreichen, dass man Diagnosen, Medikationen, Zeitaufwände und letztlich Kosten messbar, vergleichbar und beeinflussbar machen kann.

Das gipfelt in Kostenpauschalen für Krankheitsfälle, bei denen z.B. jeder Herzinfarkt oder Beinbruch gleich zu behandeln ist. Es wird nicht mehr auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Patienten Rücksicht genommen, sondern es wird ein -meist zu niedrig angesetzter- Mittelwert genommen und man geht davon aus, das leichte Fälle weniger und schwere Fälle mehr Kosten verursachen und im Mittel dann der vorgesehene Betrag ausreicht, um die nötige Behandlung zu bezahlen. Patienten und ihre Krankheiten werden zu Kosten. Ein inhumaner, aber zunehmender Denkansatz.

Wir Ärzte wollen unser Bestes geben, die optimale Behandlung für den jeweiligen Patienten finden und ihm zukommen lassen. Krankenhausärzte können das schon lange nicht mehr, weil der permanente Druck, kostengünstig zu arbeiten, entweder zur Unterlassung von teuren Untersuchungen oder zur frühzeitigen Entlassung von Patienten führt. Andererseits wird in Situationen, in denen mehrere Möglichkeiten gegeben sind, immer die gewählt, die medizinisch vertretbar aber für das Krankenhaus die kostengünstigste ist. Kostengünstig kann bedeuten, Untersuchungen nicht zu machen und Liegezeiten zu verkürzen oder aber Leistungen, für die es vergleichsweise viel Geld gibt, häufiger zu machen. Deswegen steigen bei uns die Zahlen für durchgeführte Gelenkersatzbehandlungen (neue Hüfte/neues Knie) und Wirbelsäulenoperationen seit Jahren rasant an.

Andererseits reduzieren sich die Liegezeiten der Patienten. Weil die Presse und vermeintliche Qualitätsmanager fordern, dass eine Klinik um so besser bewertet wird, je mehr Erfahrung sie hat, also je größer die Zahl der durchgeführten Eingriffe ist, werden von Seiten der wirtschaftlichen und medizinischen Lenker Entscheidungen gefällt, die nicht ausschließlich daran orientiert sind, was der Patient braucht, sondern oft daran, was das Krankenhaus oder die Abteilung braucht. Nicht das für den Patienten Beste, sondern das kostengünstigste Vertretbare wird getan. Insbesondere in Grauzonen, wenn es z.B. um die Frage geht, ob man bereits eine neue Hüfte braucht oder es noch 2 Jahre geht, ob die Bandscheibe JETZT operiert werden muss oder eine intensive Reha vielleicht das gleiche Ergebnis bringt, wird all zu oft der ökonomisch für den Leistungserbringer bessere Weg vorgeschlagen.

In der Praxis des niedergelassenen Arztes sind solche Szenarien ebenfalls nicht selten. Kassenärzte können schon lange nicht mehr die beste Medizin machen, die sie können, sie müssen das tun, was die Kasse bezahlt. Und wenn diese Kollegen dann die Möglichkeit sehen, mit Zusatzleistungen Geld zu verdienen, dann tun sie es auch. In vielen Fällen werden damit die Defizite ausgeglichen, die die Kassenpraxis im Budget reißt. Wenn man als Arzt ein maximales Budget hat, dessen Überschreitung zu Regress führt, also dazu, dass der Arzt dafür haftbar gemacht wird, dass er Patienten hat helfen wollen, dann stimmt im System etwas nicht. Aber der Arzt ist dann nur der Schwächste in der Kette.

Sind Ärzte noch Freiberufler?

Während früher Ärzte weitgehend frei entscheiden konnten, was sie tun und wie sie es tun, gibt es heute Vorgaben, was wann zu tun ist. Während zu Zeiten eine Abrechnung von Hand in manchen Praxen drei Tage Zettel sortiert und Leistungen eingetragen wurden, die niemand vollständig kontrollieren konnte, sind Abrechnungen heute mit ein paar Klicks in wenigen Minuten erledigt und per Computer auch umfassend kontrollierbar.

Die Kontrolle über einen freien Berufsstand zu erlangen, bedurfte eines ausgeklügelten Systems. Zunächst hat man angefangen, Leitlinien zu entwerfen, in denen festgelegt wird, welche Behandlungsmöglichkeit mit welcher wissenschaftlichen Datenbasis versehen ist. Jede Behandlungsmethode soll nach streng wissenschaftlichen Kriterien überprüft und in ihrer Wertigkeit eingeschätzt werden. Daraus werden dann von Experten Richtlinien erstellt, die regelmäßig überarbeitet werden. In die Entscheidungsfindung gehen Studienergebnisse und Expertenmeinungen ein. Die Experten haben in vielen Fällen eine Verbindung zur Pharmaindustrie und verdienen Geld der Firmen, in dem sie z.B. Studien durchführen oder Forschungsmittel erhalten oder Vorträge und Veröffentlichungen erstellen und Fortbildungen halten. Diese Verbindung der Meinungsmacher mit dem Auftraggeber nennt man Interessenskonflikt. Dieser muss bei allen medizinischen Publikationen angegeben werden, dummerweise aber nicht in den Leitlinien stehen. Trotzdem scheint noch immer zu gelten" Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".

Für die Kollegen in der Praxis bedeuten Leitlinien, dass plötzlich eine seit Jahrzehnten bewährte Methode verworfen wird, weil es angeblich Besseres gibt. Das hat nicht selten zur Folge, dass Medikamente vom Markt verschwinden, die kostengünstig und wirksam sind, und durch teurere ersetzt werden. Wenn jemand einen Patienten behandelt und sich nicht an die "Leitlinie" hält und der Patient hinterher bei fehlendem Therapieerfolg klagt, wird der Richter, der zu entscheiden hat, Gutachten einholen. Diese Gutachten werden oft von denen geschrieben, die auch die Leitlinie entworfen haben, zumindest wird der Gutachter sich an den Leitlinien orientieren. Der Kollege, der nicht leitlinienkonform gehandelt hat, wird eine juristische Niederlage einstecken müssen, auch wenn er seine persönlichen, im Patienten und der besonderen Kenntnis der Situation des Patienten liegenden, Gründe hatte, sich gerade NICHT an die Leitlinie zu halten. Der juristische Druck auf Ärzte wird durch solche Leitlinien besonders hoch, Abweichungen von Leitlinien zum Risiko. Begründet werden Leitlinien mit Qualitätssicherung.

Seit der Einführung von Computern in die Praxisführung und Abrechnung können die individuellen Leistungen der Ärzte erfasst und ausgewertet werden und so Vergleiche angestellt werden. Dann wird Arzt A mit Arzt B verglichen und wenn einer öfter Blutbilder macht und der andere mehr Massagen verschreibt, wird das erfasst. Abweichungen vom Durchschnitt aller Fachkollegen werden als nicht nötig eingestuft, die dadurch entstehenden Kosten werden dem Kollegen wegen nicht wirtschaftlicher Arbeit in Rechnung gestellt. Da verliert mancher Kollege die Lust, oder er schreibt seitenlange Begründungen, warum in welchem Fall vom Durchschnitt abgewichen wurde. Das kostet viel unbezahlte Zeit und geht zu Lasten der Patientenversorgung. Nennt sich aber Qualitätssicherung.

Wenn wir wirklich Freiberufler wären, dann müssten wir einerseits den Behandlungsvertrag mit dem Patienten persönlich machen und dieser müsste uns auch bezahlen. Andererseits müssten wir für das, was wir tun, vollumfänglich einstehen. Dann wäre der Begriff Freiberufler für Ärzte gerechtfertigt.

Für mich sind Leitlinien das Mittel, die Ärzteschaft auf Kurs zu bringen und bestimmte Behandlungsmethoden zu verbreiten oder einzugrenzen, im schlimmsten Fall sogar zu verbieten. Deswegen besteht seitens der Pharmaindustrie ein großes Interesse, dass in den Leitlinien genau das steht, was den Firmen nutzt.

Im Deutschen Ärzteblatt erschien zu diesem Thema ein bemerkenswerter Artikel (Deutsches Ärzteblatt/Jg110/Heft 35-36/2. September 2013/Seite 575-583). Untersucht wurde an zwei Beispielen, ob Studienergebnisse und Expertenmeinungen gezielt von Pharmafirmen manipuliert werden, um die Leitlinien zu beeinflussen.

Das Ergebnis:

Beispiel 1: Der Inhaber der Zulassung für ein Arzneimittel hat gezielt die Daten manipuliert, um bei den Experten eine bestimmte Einschätzung zu erreichen.

Beispiel 2: Autoren, die eine wirtschaftliche Beziehung zu Arzneimittelherstellern hatten, haben Methoden günstiger und als wissenschaftlich gesicherter bewertet als Kollegen ohne Interessenskonflikt.

In beiden Fällen profitierten die Arzneimittelhersteller, weil diese Einschätzungen in den Leitlinien verankert werden und damit Richtschnur für alle anderen Kollegen sind.

Was ist die Botschaft?

Grundsätzlich geht es in der Medizin um Geld, viel Geld. Pharmafirmen schöpfen den weitaus größten Teil davon ab, die Ärztehonorare sind dagegen marginal (und übrigens seit 1996 nicht angepasst - das gilt für die private Medizin, Kassenärzte bekommen regelmäßig Erhöhungen).

Damit man alle Ärzte dazu bringt, bestimmte Therapien zu machen und sich nicht juristisch angreifbar zu machen, wird unter dem Ziel der Qualitätssicherung einerseits verlangt, dass jeder Arzt eine bestimmte Anzahl von Fortbildungen absolvieren muss (bei denen er oft genau das zu hören bekommt, was die von Pharmafirmen bezahlten Redner sagen sollen), andererseits werden Leitlinien erstellt, die die Ärzte in eine bestimmte Richtung zwingen. Durch diese beiden Instrumente haben Pharmaunternehmen ihren Einfluss auf die Ärzte sicher.

Den Firmen geht es zu keiner Zeit um den Patienten, es geht ausschließlich um Marktanteile und Umsätze. Dafür werden auch indirekt Ärztemeinungen manipuliert.

Krankenhäuser haben durch die Privatisierung vieler Kliniken, die ab sofort Gewinn erzielen müssen, einen enormen Kostendruck. Diesem können sie nur gerecht werden, wenn sie eine möglichst hohe Auslastung haben (deswegen sind Krankenhausbetten im Notfall auch so schwer zu bekommen) und, wenn die Patienten bei möglichst geringem Aufwand möglichst viel Geld bringen. Komplizierte Fälle sind teuer. Das führt dazu, dass bei mehreren Möglichkeiten für einen Patienten nicht immer die beste, sondern die für den Leistungserbringer wirtschaftlichste Maßnahme gewählt wird. Das Verlegen eines Patienten in eine "Spezialklinik" ist oft nichts als eine Kostensenkungsmaßnahme für das abgebende Krankenhaus. In den Praxen der niedergelassenen Kollegen wird ebenfalls versucht, einerseits nicht juristisch angreifbar zu sein, andererseits wird auch hier versucht, das Kosten-Nutzen-Verhältnis so günstig wie möglich zu gestalten. Schwierige betreuungsaufwändige Patienten kosten den Kassenarzt oft wesentlich mehr, als er bekommt. Deswegen lohnt sich die Einweisung in ein Krankenhaus oder die Mitbehandlung durch einen Facharzt, denn so wird das eigene Budget geschont.

Was also tun als Patient?

Holen Sie sich, wenn Sie können, Zweitmeinungen ein, wenn Behandlungen anstehen, die einen nicht wieder zu reparierenden Schaden anrichten. Ein neues Knie können Sie nicht gegen ein altes zurücktauschen. Manchmal kann man zuwarten, manchmal nicht. Niemand sollte eine nötige Operation verweigern, aber da der Laie nicht entscheiden kann, ob eine Notwendigkeit besteht, bleibt ihm nur der Weg zu mehreren Kollegen. Seien Sie kritisch. Zwar bezahlen Krankenkassen oft sinnvolle Untersuchungen nicht, und der Kollege, der ihnen diese Leistung anbietet, meint es gut mit Ihnen, allerdings werden gerade bei den Selbstzahlerleistungen oft Dinge verkauft, die nur dem Arzt Vorteile bringen.

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, bestehen Sie auf eine umfassende Aufklärung und seien Sie vorsichtig, wenn versucht wird, Sie mit Angst oder Zeitdruck zu einer schnellen Entscheidung zu drängen. Misstrauen Sie der Werbung. Ein Produkt, für das geworben werden muss, kann nicht wie ein Arzneimittel wirken UND, wenn es so wirken würde, wäre es ein Arzneimittel.

Wenn Ihnen die Zahl der Medikamente, die Sie nehmen müssen, zu hoch vorkommt, fragen Sie nach. Auch Apotheker (NICHT Apothekenangestellte, Helferinnen etc.) dürfen und können mit Hilfe von Computerprogrammen prüfen, ob eine solche Kombination plausibel ist. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie ein Medikament sehr lange oder gar lebenslang nehmen sollen, ob sie "unheilbar" krank sind, oder ob es die Möglichkeit gibt, dass Sie das Medikament irgendwann wieder absetzen können. Häufig werden nur Symptome behandelt (z.B. dauerhafte Einnahme von Säureblockern, Blutdruckmitteln, Fettsenkern etc.). Fragen Sie nach ursächlicher Therapie und wann mit Heilung zu rechnen ist.
Wissenschaft

Boxspring-Betten

imageEs gibt sie schon lange und nun erleben sie unter neuem Namen eine Wiederauferstehung. Sprungfedermatratzen sind angeblich wieder in, nachdem man jahrelang Kaltschaum oder Latexmatratzen favorisiert hat. In heutiger Zeit erscheinen Sie gesundheitlich zumindest bedenklich. Welche Auswirkungen diese auf den menschlichen Körper haben, beschreibt Gast-Autor Martin Evers in diesem Beitrag.

Die Rede ist vom Bett, dem Ort, an dem wir über 20 Jahre unseres Lebens verbringen. Boxspringbetten sind eine amerikanische "Erfindung". Auf ein Untergestell wird eine Matratze gelegt, die elastische Metallfedern enthält, die sich bei Belastung zusammendrücken und Widerstand geben. Wie beim Stoßdämpfer im Auto wird jede einzelne Feder zusammengedrückt und gibt dann Widerstand. Je größer der Druck ist, der auf ihr lastet, desto mehr hält sie gegen. Deswegen wird beim Liegen jeder Körperteil entsprechend seines Gewichts abgestützt. Auf der mit den Federn versehenen Matratze liegt meist eine zweite, wenige Zentimeter dünne, Schaumstoffmatratze, um den Liegekomfort zu erhöhen.

Die Federn werden heute in einzelne Taschen eingenäht, damit die sich nicht verschieben und berühren können. Bei defekten Matratzen und bei alten Modellen kann durch Bewegung der Federn aneinander ein typisches Geräusch entstehen. Die modernen Taschenfederkernmatratzen sind also anders gearbeitet, aber keineswegs neu. Neu ist der für das Marketing aus dem Englischen übernommene Name "Boxspring".

Ich habe in meinem Newsletter 4/2011 bereits auf die Gefahren von elektromagnetischer Strahlung aus Handy, WLAN und Co hingewiesen, die von der Weltgesundheitsorganisation als potenziell krebserregend eingestuft werden. Da Federkernmatratzen Metall enthalten, sind sie tolle Verstärker für Strahlung und ihre Wirkungen. Ich habe deswegen Herrn Evers gebeten, eine Darstellung der Probleme zu schreiben. Martin Evers beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Baubiologie, Strahlung und geeigneten Schutzmaßnahmen. Er ist Dozent an der Uni in Lüneburg und Ausbilder für Radiaestheten. Er betreibt mit seiner Frau ein Institut für energetische Analysen.



Federkernmatratzen und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper.

imageGast-Autor Martin Evers beschreibt im Folgenden das Risiko, das von Federkernmatratzen ausgeht.







Das ungefähre Aussehen eines Schlafbereiches ergibt sich weitgehend aus der Verdingungsordnung für Bauwesen, kurz VOB. Entsprechend dieser Vorschrift werden Elektroleitungen 30 cm von Raumecken vertikal und von Böden 30 cm horizontal verlegt. Damit werden Unfälle durch Anbohren von Elektroleitungen vermieden. Leider ergibt sich der Nachteil, dass Matratzen und Menschen induktiv an Wechselstrom ankoppeln und mit bis zu 5 Volt Wechselspannung geladen sind. Folglich wird die Biokommunikation des Organismus durch Wechselstrom massiv überlagert, Fehlübermittlungen und Nervenstörungen sind die Folge. Es kann zu Fehlsteuerungen der Regenerationsprozesse, Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, Schlaf- und Gesundheitsstörungen (vegetative Dystonie) kommen.

Kapazitive Ankoppelung

Kapazitive Ankopplung versteht man als kontaktlose Übertragung eines elektrischen Feldes auf einen Leiter und einer in Abhängigkeit der Feldstärke erzeugten Aufladung des Leiters. Weil der menschliche Körper elektrisch leitend ist, koppelt er sich, wie alle leitenden Materialien, also auch Bettrahmen und -Rost und Sprungfedern, gleicherweise an ein umgebendes Feld an und wird aufgeladen.

Viele Geräte und Einrichtungen, insbesondere wenn sie aus Metall sind, nehmen elektrischen Strom durch kapazitive Ankopplung auf, wenn sie durch die Nähe einer Stromleitung oder einer Steckdose beeinflusst werden. Im Handel sind einfache elektronische Spannungsprüfer erhältlich, die bereits geringe Fehlströme anzeigen. Es ist sinnvoll, mit einem derartigen Gerät die Metallgegenstände im häuslichen Umfeld zu überprüfen. Erdung kann helfen, diese entstehenden elektrischen Felder abzuleiten, manchmal muss man den metallischen Gegenstand entfernen, wenn man das elektrische Feld nicht haben will. Durch die kontaktlose Aufnahme des elektrischen Feldes sind wir uns oft nicht bewusst, dass wir "unter Strom stehen", obwohl wir keinen direkten Kontakt zu elektrischen Geräten haben. Auch WLAN und Bluetooth sind elektromagnetische Strahlen, die von leitenden Materialien incl. lebender Menschen aufgenommen werden und so eine kontaktlose Fernwirkung entwickeln.

Strom und Magnetismus gehören immer zusammen

Wenn Strom durch einen Leiter fließt, entsteht ein Magnetfeld. Das lernen wir bereits in der Schule. Bewegen wir einen Magneten an einem Leiter entlang entsteht Strom. Das ist das Prinzip des Fahrraddynamos. Strom und Magnetismus gehören untrennbar zusammen.

Wenn Strom fließen soll, braucht er ein leitendes Material und er sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Strom verteilt sich nicht beliebig durch uns hindurch. Anders dagegen Magnetfelder. Sie durchdringen den Körper und lösen im Körper Effekte aus. Das nutzt man in der Medizin, z.B. um Knochenwachstum anzuregen und Stoffwechselvorgänge zu beeinflussen. Bei jedem Stromfluss in unserem Körper (Nerven, Herz, Gehirn arbeiten messbar damit und wir nutzen es bei Untersuchungen wie EKG und EEG, EMG, aber auch jede Zellmembran ist elektrisch geladen) entstehen auch Magnetfelder.

Wenn unser Körper also selbst Strom und elektrische Ladungen benutzt, um zu funktionieren und damit eben auch messbare Magnetfelder erzeugt, dann ist es einleuchtend, dass Magnetfelder und Stromflüsse von außen auch einen Einfluss auf die Funktion des Organismus haben. Wechselnde Magnetfelder erzeugen Schwingungen geladener Teilchen im Körper und Bewegung erzeugt Hitze. So können Mobilfunkstrahlen Gewebe nicht nur chemisch beeinflussen, sondern messbar erwärmen und Strukturen zerstören.

Unser Körper ist an das natürliche Erdmagnetfeld angepasst. Ein konstantes schwaches Magnetfeld in Nord-Süd-Richtung dürfte demnach unschädlich sein.

Was geschieht nun bei Federkernmatratzen?

Die spiralförmige Wicklung jeder Feder kann magnetische Felder verstärken und auf Hochfrequenz und Erdstrahlung Antenneneffekte haben. Es ist leicht vorstellbar, dass alle Metallteile in der Nähe elektrischer Anlagen kapazitiv angekoppelt werden können. Auch die Federn werden kapazitiv aufgeladen und erzeugen Magnetfelder. Das Erdmagnetfeld wird örtlich verändert, neue Magnetfelder entstehen. Insofern verbieten sich Metallbetten und Teile aus Metall, insbesondere wenn im Nahbereich elektrische Kabel (auch unsichtbar) verlegt sind. Außerdem können die WLAN-Strahlungen und Bluetooth-Übertragungen von den Federn aufgenommen und verstärkt werden. Diese Strahlung sollte, wenn möglich reduziert werden (ausschalten und abschaffen).

Der flächendeckende Elektrosmog ist heute so stark geworden, dass Federkernmatratzen zu Strahlern und Magneten werden.

Das magnetische Bett

Magnetfelder sind oft an Federkernmatratzen zu finden, die mit ihren Stahlspiralen für das bedenkliche Ungleichgewicht sorgen, aber auch an Stahlbetten und Sprungfederrahmen oder Scharnieren zur Verstellung des Kopfteils. Oder an Fitnessgeräten, Werkzeugkästen, Nähmaschinen, Staubsaugern, Heimorgeln, Modelleisenbahnen, Geldkassetten, Lautsprecherboxen, Therapiedecken von der letzten Kaffeefahrt, die im Stauraum des Bettes oder unter der Matratze lagern. Sprungfedern sind entweder selbst bereits magnetisch oder sie nehmen durch kapazitive Ankopplung elektrische Felder auf und erzeugen so wechselnde Magnetfelder. Beide Effekte, die permanente Magnetisierung der Sprungfeder und die Beeinflussung durch Ankopplung von außen, können sich überlagern. Daneben können Sprungfedern als Antenne und Verstärker wirken.

Die Spiralfedern von Federkernmatratzen können durch Herstellungsprozesse dauerhaft magnetisiert sein. Manche werden bereits magnetisch gekauft, weil es die Hersteller nicht für nötig halten, darauf zu achten und ihre Produkte z.B. durch Elektroschweißen magnetisieren. Beim Schweißen entstehen extreme Magnetfelder, diese nimmt das Metall an und wird es nicht wieder los. Andere werden neutral erworben, lassen sich aber im Einfluss alltäglicher Magnetfeldverursacher nachträglich magnetisieren, z.B. durch den Kontakt mit Lautsprecherboxen oder Motoren.

Die meisten Federkernmatratzen sind also schon beim Kauf magnetisch, weil sie unachtsam produziert worden sind. Heute geht alles übers Fließband, es wird mit Maschinen gearbeitet, die Magnetfelder emittieren und die Magnetisierung im Federkern bewirken. Oder es wird elektrogeschweißt, Punkt für Punkt, Federkern an Federkern, 200 Stück und mehr, zur notwendigen Stabilisierung.

Früher, zu Omas Zeiten, als die gute Federkernmatratzen noch dreiteilig waren und quietschten, da gab es keine Magnetfelder, denn früher gab es Handarbeit, die Federkerne wurden miteinander verklammert oder vernäht. Wird heute noch nach alter Tradition hergestellt, so sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Matratze magnetisiert wurde.

Zusätzlich zur bestehenden Dauermagnetisierung der Spiralfeder wird sie durch Funkstrahlung und in der Nähe verlaufende Stromleitungen beeinflusst, die es auch zu Omas Zeiten so nicht gab.

Messbares Chaos

Viele Federkernmatratzen zeigen eine starke magnetische Unordnung. Die Kompassnadel weist alle paar Zentimeter in eine andere Richtung, dreht sich von Nord nach Süd, wackelt hin und her, veranstaltet Pirouetten. Jeder Federkern ist unterschiedlich magnetisiert, was in Bezug auf biologische Wirkungen ein besonderes Risiko sein dürfte, da auf der Liegefläche (und im Körper) ein ungleichmäßiges Feldmuster entsteht.

Für die Zeitschrift Öko-Test hat Wolfgang Maes 19 Federkernmatratzen bekannter Hersteller gemessen. Alle waren magnetisch auffällig, acht zeigten Kompassabweichungen von schwachen 10 Grad, acht andere extreme 100 Grad, drei lagen dazwischen. In einem anderen Test wurden 15 Taschenfederkernmatratzen getestet. Wieder waren alle auffällig, viele unter 10, einige bis 50, zwei bis 100, eine über 180 Grad, die komplette Nadeldrehung.

Neben den Federkernmatratzen, die oft wegen der außergewöhnlich starken Magnetisierung und der unmittelbaren Körpernähe das Hauptübel sind, kommen noch andere Stahlteile im Bett in Frage: Sprungrahmen und Federroste unter der Matratze, Holzlattenroste mit Stahlumrahmung, die Verstellmechanismen der Lattenroste, verschweißte Rohrelemente im Bettaufbau, motorisch verstellbare Betten, hier ist es der Motorblock selbst und all das Gestänge zur Verstellung. Manchmal ist das ganze Bett aus Stahl und mehr oder minder magnetisch, Messingbetten sind auch aus Stahl, nur oberflächlich vermessingt.

Fazit

Was man nicht abbekommt, kann nicht schaden. Für den Schlafbereich gilt, dass die Beeinflussung des natürlichen Magnetfeldes durch magnetische und magnetisierbare Stahlteile im und am Bett gemieden werden sollten. Stromführende Leitungen und Quellen von elektromagnetischer Strahlung sollten zumindest während der Bettzeit ausgeschaltet sein. Dazu gehören WLAN -Sender und alle WLAN-fähigen Endgeräte, Bluetooth-Geräte incl. moderner kabelloser Soundsysteme, schnurlose DECT-Telefone, Kopfhörer etc.

Für den Strom gibt es in den Sicherungskasten einzubauende Feldfreischalter, die den Stromfluss in der Nacht minimieren und für ein besseres Schlafklima sorgen.

Magnetisierte Federkernmatratzen, Lautsprecherboxen, und anderes mehr erzeugen sich überlagernde Magnetfelder. Durch eine entsprechende Liegehöhe kann man auf Distanz gehen. Wegen der Luftionenkonzentration soll sowieso nicht auf dem Fußboden geschlafen werden.

Grundsätzlich sollte man metallfreie Betten bevorzugen und Elektrogeräte am Bett meiden. Federkernmatratzen, neuerdings als Springbox-Betten im Luxussegment vertrieben, sind so ziemlich das schlechteste, was man aus elektrophysiologischer Sicht zum Schlafen benutzen kann.

Kleiner Tipp: Nach Möglichkeit sollte man mit dem Kopf nach Norden, also im Verlauf der Erdmagnetfeldlinien, schlafen. Das mikrokosmische System "Mensch" ist dann in Harmonie mit dem Makrokosmos "Erde".

Johann Wolfgang von Goethe sagte: "Der Magnetismus ist eine allgemein wirkende Kraft und seine Wirkung erstreckt sich auf alles und alle Fälle. Sie erstrecken sich auf Mensch, Tier und Pflanze". Und Sokrates wandte sich an die Heiler: "Wenn jemand Gesundheit sucht, frage ihn erst, ob er bereit ist, künftig die Ursachen der Krankheit zu meiden. Erst dann darfst Du ihm helfen".

Quellenverweis:
Prof. Eike Georg Hensch, Elektrosmog - Gedanken zum "Sick-Building-Syndrom" und über den Umgang mit informationstragenden Mikroenergien
Wolfgang Maes, Stress durch Strom und Strahlung - Unser Patient ist das Haus, Band 1


Weitere Informationen, Analysen, Messungen, Beratung:

image Martin Evers
Strothe Nr. 14, 29584 Himbergen
Fon: 05828-96 82 26
infan.evers@richgarden.de
www.richgarden.de


Mein Kommentar:

Ganz besonders kritisch darf man angesichts der Darstellung von Herrn Evers die hochgejubelte Verfügbarkeit von Hotspots "demnächst überall in der Stadt" sehen. Wenn man potenziell krebserregende Stoffe ins Essen täte, dürfte man das nicht verkaufen. Wenn die Mobilfunkindustrie uns flächendeckend dauerbestrahlt, dann ist das Fortschritt ????
Gesundheit

Neues für Raucher

image Raucher sterben früher, das ist bekannt. Eine neue Studie zeigt den Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastung und Herzproblemen auf.





Unter dem Titel "Luftverschmutzung fördert Herzinsuffizienz" berichtet Dirk Eincke in der Zeitschrift AllergoJournal über eine in Lancet im Juli dieses Jahres veröffentlichte Publikation. Wissenschaftler der Uni in Edinburgh haben 35 Studien in einer so genannten Metaanalyse ausgewertet und folgendes festgestellt:

Steigt die Luftverschmutzung, dann nimmt die Zahl der Krankenhauseinweisung und der Todesfälle wegen Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) zu. Der stärkste Zusammenhang zeigte sich zeitnah. Am gleichen Tag, an dem die Luftverschmutzung zunahm, stiegen auch die Fallzahlen an. Ein Anstieg des Kohlenmonoxids um 1 ppb (Teilchen pro Milliarde) erhöhte das Risiko für eine akute Herzschwäche um 3,52%. Auch für Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid sowie für Feinstäube konnte eine Zunahme ermittelt werden. (AllergoJournal Vol 22/Ausg. 6/Sept 2013/Seite 356)

Mein Kommentar:

Rauchen erhöht nicht nur die Kohlenmonoxid-Belastung, sondern liefert neben einer Vielzahl toxischer Substanzen vor allem jede Menge Feinstaub. Jede Zigarette erhöht damit, epidemiologisch belegt, das Risiko, an Herzschwäche zu sterben.
Gesundheit

Buchempfehlung

image Ich möchte Ihnen ein Buch empfehlen, dass sehr schön und schlüssig darstellt, warum zuckerhaltige überkalorische Ernährung Ursache der meisten Zivilisationskrankheiten ist.





Dr. Nicolai Worm: Menschenstopfleber
Systemed-Verlag, ISBN 978-3-927372-78-8

Das Buch ist eine Zusammenfassung von Wissen zum Thema "überkalorische Ernährung und deren Auswirkungen auf den Organismus". Dabei geht Nicolai Worm in seiner ureigenen Form kritisch mit den allgemeinen Empfehlungen von Ernährungsberatern und ärztlichen Kollegen um. Er stellt Studien und deren Ergebnisse dar und verbindet die logischen Schlussfolgerungen mit dem heute herrschenden Meinungsbild. Heraus kommt für den Leser ein interessantes Buch, das erklärt, warum Zivilisationskrankheiten entstehen und was man dagegen tun kann.

Es macht deutlich, dass vieles, dass wir als gesunde Ernährung empfinden, gar nicht so gesund ist. Und dass viele Empfehlungen so heute nicht mehr gelten dürfen. Spannend geschrieben, aber nicht all zu leicht zu lesen, und, wenn Sie es verstanden haben, wahrscheinlich ein Wissensvorsprung gegenüber Ihrem Hausarzt.
Impfthema

Impfen: Pneumokokkentiter

image Es hat sich gezeigt, dass der Schutz von Säuglingen und Kleinstkindern mit der in meinem Buch "Impfen oder nicht- was tun?" beschriebenen Methode erfolgreich ist.




In meinem Buch beschreibe ich eine Methode, seine Kinder zu schützen, ohne sie in sehr jungem Alter gleich mehrfachen Impfungen zu unterziehen. Mit den Globuli Vacc-S für Säuglinge und Vacc-K für Kleinkinder soll ein passiver Schutz gegen Infekte aufgebaut werden. Nun berichtet eine Mutter, die ihre Zwillinge mit eben diesen Vacc-S Globuli wie im Buch beschrieben behandelt hat, dass bei einer Blutentnahme bei den Kindern Antikörper gegen Pneumokokken gefunden wurden, gegen andere Erreger, für die die Globuli einen Schutz aufbauen sollen, aber nicht und fragt nach der Interpretation.

Was passiert ist, darf man sich so vorstellen: Die Kinder wurden mit den Globuli auf den Kontakt mit den verschiedenen Erregern vorbereitet, ihr Immunsystem bekam auf natürliche Weise über die Mundschleimhaut Erregerbestandteile und setzte sich mit denen auseinander. Dann muss es zu einer Infektion mit Pneumokokken gekommen sein. Dabei reagierte das Immunsystem offenbar so gut, dass Antikörper gebildet wurden, aber die Kinder nicht erkrankten. Genau das war das Ziel. Der durch die Globuli aufgebaute aktive Schutz scheint die Kinder vor dem Ausbruch der Infektion geschützt zu haben, ein körpereigener Schutz durch Antikörper baut sich dennoch auf. Ein voller Erfolg!

Falls auch Sie Ihre Kinder mit diesen Globuli behandeln und später eine Blutentnahme ansteht, wäre eine Untersuchung auf Antikörper gegen die Erreger von Vacc-S (Pertussis (Keuchhusten), Hib, Diphtherie und Pneumokokken) oder Vacc -K (Röteln,Masern,Mumps,Windpocken ) eine sinnvolle Überprüfung, ob eine spätere Impfung, falls geplant, überhaupt nötig ist. Ich hätte gerne eine Kopie des Ergebnisses und ein kurzes Gespräch mit Ihnen, wie es Ihren Kindern geht.
Forschung

Akupunktur in der Schwangerschaft

image Eine neue Studie aus Mannheim bestätigt, was erfahrene Akupunkteure schon ahnten, Akupunktur in der Schwangerschaft ist kein Risiko.





Wer eine Akutpunkturausbildung macht, lernt, dass in Schwangerschaften bestimmte Punkte nicht gestochen werden dürfen, weil die Gefahr besteht, eine vorzeitige Wehentätigkeit, einen Blasensprung, eine Fehlgeburt oder Blutungen auszulösen. Verschiedene Lehrer für Akupunktur haben sich bereits in der Vergangenheit von dieser Meinung distanziert. In der aktuellen Deutschen Zeitschrift für Akupunktur (56. Jahrgang 3/2013, S. 10-13) beschreiben die Autoren Römer, Melchert und Zieger Ergebnisse einer retrospektiven Studie der Universitätsfrauenklinik Mannheim, in die die Daten von ca. 6000 Frauen eingingen.

Die Ergebnisse:

  • Durch die Akupunktur, auch von "verbotenen" Punkten kommt es zu keiner erhöhten Komplikationsrate in der Schwangerschaft
  • Es gibt keine "verbotenen Punkte"
  • Als reine Vorsichtsmaßnahme ohne Studienbeleg gilt, dass sedierende (beruhigende), ausleitende und manipulative Techniken zu vermeiden sind

Kommentar:

Aus juristischen Gründen werden bei Schwangerschaften oftmals Therapien nicht durchgeführt, weil sie schaden könnten, und niemand die Verantwortung übernehmen will. Das Problem liegt auf der Hand: Wenn alles gut geht, ist der Arzt der Held, wenn nicht, wird er gnadenlos als Schuldiger dargestellt und auch schlimmstenfalls bestraft. Schicksalhafte Verläufe, also Schwangerschaftsprobleme, die auch ohne Zutun eines Arztes, einer Hebamme etc. eingetreten wären, sind häufig. Dennoch versuchen viele Betroffenen ihre Trauer und ihren Schmerz zu verarbeiten, indem sie einen Schuldigen suchen. Das ist menschlich, führt aber eben dazu, dass Verantwortliche sich auf den Standpunkt zurückziehen, keine Experimente zu machen und im Zweifel die Schwangere mit ihrem Problem alleine zu lassen.

Die vorgelegte Studie zeigt nun, dass dieses Verhalten in Bezug auf Akupunktur in der Schwangerschaft ungerechtfertigt ist. Also keine Angst vor Akupunktur bei Schwangerschaft, vorausgesetzt, der Anwender hat eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung.
Aus der Praxis

Olympia-Physiotherapeutin in Hamburg

image Mit Renate Peters wird die Physiotherapeutin der Olympiasieger und aller anderen Beachvolleyball-Nationalteams in Zukunft einmal monatlich in meiner Praxis Patienten untersuchen und behandeln.




Renate Peters (32) hat schon viel erlebt. Sie ist Physiotherapeutin, betreut seit 2008 die Nationalteams im Beachvolleyball, lehrt bei verschiedensten Einrichtungen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und betreut eine Football-Mannschaft in der 2. Bundesliga. Zusammen mit ihr war ich in London für die Betreuung der Nationalteams und der späteren Olympiasieger zuständig.

Renate Peters arbeitet in Paderborn in einem Reha-Zentrum zusammen mit Jochen Dirksmeier und Ekkehard Schurig, - den beiden Physiotherapeuten, die mit mir Olympische Spiele 2004 und 2008 betreut haben. Ich schicke immer wieder Patienten aus Hamburg nach Paderborn, um sie dort einer intensiven Physiotherapie oder auch nur der Diagnostik der erfahrenen Kollegen zuzuführen. Nun freue ich mich Ihnen mitteilen zu können, dass Renate Peters einmal im Monat nach Hamburg kommen wird und in den Räumen meiner Praxis ihr Wissen anwendet.

Warum scheint das nötig?

Viele Patienten gehen mit ihrem Krankengymnastikrezept in die nächstgelegene Physiotherapiepraxis und werden dort behandelt. Nicht selten erfolgt die Behandlung durch verschiedene Mitarbeiter. Meine Erfahrungen in Hamburg sind durchwachsen. Einige Physiotherapeuten bewirken Wunder, andere haben trotz allen Bemühens wenig Effekt. Um bei Patienten, die eine intensive Physiotherapie benötigen, den behandelnden Physiotherapeuten einen konkreten Plan, eine Idee des Behandlungsverlaufes, zu geben, möchte ich, dass Frau Peters, die eine weit überdurchschnittliche Analytikerin von Bewegungsabläufen und Muskelfunktion ist, eine Untersuchung und Behandlung durchführt und den konkreten Behandlungsverlauf (was ist zuerst zu tun? welche Technik sollte angewendet werden? welche Verlaufskontrollen sind nötig?) aus ihrer Sicht vorschlägt. Meine Erfahrungen mit ihr bei sportlichen Großereignissen lässt mich erwarten, dass so vielen, die schon lange an chronischen Funktionsbeschwerden leiden und die mit Physiotherapie nicht dauerhaft besser und stabil wurden, eine neue Chance gegeben wird.

Termine und Preise erfahren Sie in meiner Praxis oder unter 040-2500286.
Statistik

Operationen am Wochenende haben höchste Sterblichkeit

image Eine britische Studie untersuchte die Sterblichkeit nach Operationen in Abhängigkeit vom Wochentag.





Es kommt doch drauf an, wann man sich operieren lässt. Eine englische Studie hat untersucht, in wie weit bei der Sterblichkeit nach einer Operation der Wochentag ein Rolle spielt. Über 4 Millionen geplante Operationen (keine Not-Operationen) wurden zwischen 2008 und 2011 betrachtet. Dabei stelle sich heraus, dass, verglichen mit Montag, die Sterblichkeit zunahm, je später in der Woche operiert wurde. Freitags lag die Sterblichkeit 44% höher als am Montag, am Wochenende stiegt sie noch einmal auf 82% an. Wohlgemerkt: Nicht 82% starben, sondern 82% mehr, also wenn bei montags Operierten 10 von 1000 starben, waren es bei am Wochenende Operierten 18,2 von 1000.

Die Autoren nahmen an, dass zwei Gründe dafür ursächlich sind. Schwere Komplikationen nach operativen Eingriffen passieren meistens in den ersten 2 Tagen, also am Wochenende für freitags Operierte. Am Wochenende ist in der Regel weniger Personal anwesend, so dass nicht nur längere Wartezeiten bis zur primären operativen Versorgung (Erstversorgung) auftreten, sondern auch Komplikationen von vorher stattgehabten Operationen schlechter versorgt werden können. (Paul Aylin et al, Operative death rates higher at weekends warn researchers, BMJ 2013;346:f2424)

Ob diese Ergebnisse auf deutsche Verhältnisse und das deutsche Gesundheitssystem übertragbar sind, ist nicht untersucht.
Praxis für ganzheitliche Medizin
Dr. med. Michael Tank
Krohnskamp 17, 22301 Hamburg
www.tank-deutschland.de | praxisdrtank@web.de
Tel 040-250 02 86 | Fax 040-250 50 80
 
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