Newsletter #3 / 2009


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Liebe Leser,


Urlaubszeit ist Reisezeit. Die wärmere Jahreszeit mit den großen Schulferien ist für viele die Hauptreisezeit. Dieser Newsletter informiert Sie über die kleinen Mitbringsel, die auch die Zeit zu Hause ganz schön beeinträchtigen können. Man muss übrigens nicht ins Ausland fahren, um sich mit Krankheiten anzustecken. Was Sie wissen sollten, damit Sie ihren Urlaub genießen und nicht bereuen, was Sie dabei haben sollten, wenn kleine Problemchen auftauchen und was Sie tun sollten, wenn Sie wirklich Hilfe brauchen, habe ich hier einmal zusammengefasst.


Ich wünsche einen schönen Urlaub!

Ihr Dr. M. Tank







Unsere Themen


Die Reiseapotheke

"Viele Menschen neigen zur "Vollversicherung". Alles Erdenkliche, das man irgendwie brauchen könnte, muss dabei sein. Aber in den meisten Urlaubsorten ist man auf Sie vorbereitet. Hier finden Sie eine Liste, die Ihnen helfen kann. mehr


Vorbeugen ist besser als heilen

Informiere Sie sich über Infektionsrisiken und besprechen Sie mit ihrem Arzt die Möglichkeit, den Sinn und die Notwendigkeit von Impfungen für die Krankheiten, die in ihrem Reiseland vorkommen. mehr



Reisekrankheiten: Wenn der Urlaub auf der Toilette stattfindet

Wer Erholung sucht, bekommt oft genug auch Durchfall, Sonnenbrand und Co. Reisekrankheiten nehmen zu und mit ihnen das Auftreten von exotischen Krankheiten in Deutschland. Dabei kann man sich auch bei uns den einen oder anderen Infekt einfangen. mehr







Die Reiseapotheke...

Viele Menschen neigen zur "Vollversicherung". Alles Erdenkliche, das man irgendwie brauchen könnte, muss dabei sein. Aber in den meisten Urlaubsorten ist man auf Sie vorbereitet. Hier finden Sie eine Liste, die Ihnen helfen kann.






Unabhängig vom Reiseziel sollten Sie folgende Dinge mitnehmen:


  • Alle Medikamente, die Sie dauerhaft benötigen in ausreichender Menge.
  • Ein Schmerzmittel, das fiebersenkend und entzündungshemmend wirkt, möglichst nicht Acetylsalizylsäure (Aspirin®), weil das das Immunsystem schwächt und bei Kindern massive Hautreaktionen auslösen kann.
  • Gut: Ibuprofen, Paracetamol, Novaminsulfon
  • Eine desinfizierende Salbe, z.B. PVP-Jodsalbe®, Fucidine®
  • Pflaster mit Wundauflage, eine elastische Binde, eine Rolle Tape oder Pflaster
  • ein Mittel gegen Durchfall, z.B. Loperamid®, Tannacomp®
  • ein Mittel gegen Verstopfung, z.B. Agiolax®
  • eine Elektrolytmischung, z.B. Elotrans®, Oralpädon®
  • Antiallergikum z.B. Loratadin®, Cetirizin®
  • Nähnadel und Zwirnsfaden
  • Spitze Schere, Splitter-Pinzette
  • Insektenschutzmittel (z.B. Autan®, Antibrumm®)



... und ihre Anwendung

Bei Sonnenbrand hilft ein entzündungshemmendes Mittel, wenn man es SOFORT, wenn man gemerkt hat, dass man zuviel Sonne abbekommen hat, einnimmt. Paracetamol eignet sich nicht, Ibuprofen, Novaminsulfon durchaus. Abends vor dem Schlafen eine zweite Dosis einnehmen. Danach nützt es nichts mehr. After-Sun-Cremes sind immer nutzlos.

Die Elektrolytlösung wird mit sauberem (oder abgekochtem) Wasser angesetzt und bei Durchfall getrunken, um den Verlust an Salzen auszugleichen. Immer frisch ansetzen, nicht in der Sonne stehen lassen, sonst vermehren sich Bakterien darin. Manche Menschen reagieren mit Verstopfung auf die neue Umgebung und das ungewohnte Essen. Wenn nach 3 Tagen kein Stuhlgang erfolgt ist, darf man ruhig nachhelfen.

Bei Insektenstichen hilft ein Eiswürfel, mit dem man den Stich immer wieder kühlt, oft besser als "Mückenstichsalben". Das Vermeiden von Insektenstichen gelingt durch Bekleidung, die den größten Teil des Körpers abdeckt und eine Insektenschutzmittel. Insektenstiche können gefährliche Krankheiten übertragen.

Die Nadel und der Zwirnsfaden dienen als Entlastung bei Blasen an den Füssen. Ziehen Sie mit der Nadel den Faden durch die Blase, lassen Sie aber das Blasendach dran. Der Faden sollte so abgeschnitten werden, dass er ca. 1 cm beidseits rausschaut. Er dient dem Abfluss von Flüssigkeit, so dass man darüber ein Polster und ein Pflaster anbringen und trotzdem weiterlaufen kann. Kleine Wunden sollten gereinigt und dann mit der desinfizierenden Salbe und einem Pflaster versorgt werden.

Für alle anderen Fälle suchen Sie einen Arzt auf, lassen sich fachlich beraten und greifen dann auf die Ressourcen vor Ort zurück. Wenn Sie üblichen Impfungen wie Tetanus, Diphtherie und Polio, vielleicht auch Hepatitis A+B haben, steht einer erholsamen Reise hoffentlich nichts mehr im Wege.



Medikamente im Ausland

Viele Frauen kaufen sich ihre Antibabypille rezeptfrei im Urlaub. Und sie werden auch nicht öfter schwanger, als die, die ihre Pille hier auf Rezept erwerben.

Die Medikamente, die man in Europa kaufen kann, sind sicherlich qualitativ genauso gut, wie bei uns. Meistens ist sogar der Hersteller der gleiche. Allerdings sind die Medikamentenpreise in fast keinem Land so hoch wie bei uns. Es lohnt sich oft, Medikamente, die man selbst bezahlen muss, dort einzukaufen.

Was Antibiotika und Wurmmittel angeht, kann man diese in guter Qualität für meist 10% des bei uns üblichen Preises auch in Thailand, Mittelamerika oder Südamerika erwerben, rezeptfrei versteht sich. Die Ärzte und Apotheker sind studierte Leute und kennen sich aus. Zögern Sie nicht, sich im Notfall in deren Hände zu begeben.

Beim Kauf von Medikamenten, die man dauerhaft nehmen muss, sollte man aber den Wirkstoff und die Wirkstoffmenge pro Tablette vergleichen. Außerhalb Europas gelten manchmal andere Maßeinheiten als bei uns, allerdings sind dann fast immer auch die Einheiten Milligramm, Mikrogramm etc. angegeben. Die Dosierungen pro Tablette können von unseren abweichen. Auch die Namen der Medikamente sind meistens unterschiedlich, selbst wenn die Tabletten mit den in Deutschland vertriebenen identisch sind. Sie müssen daher den Wirkstoff und die Menge pro Tablette wissen. Diese Angaben finden Sie im Beipackzettel, den Sie mitführen sollten.



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Vorbeugen ist besser als heilen

Informiere Sie sich über Infektionsrisiken und besprechen Sie mit ihrem Arzt die Möglichkeit, den Sinn und die Notwendigkeit von Impfungen für die Krankheiten, die in ihrem Reiseland vorkommen.







Vermeiden Sie Insektenstiche.

Tragen Sie lange Kleidung und bedecken Sie in den Gebieten, in denen Insektenstiche drohen, Arme und Beine mit Kleidung. Manche Mücken fliegen nur in der Dunkelheit, andere nur dicht am Boden. Fragen Sie die Reiseleitung. Passen Sie die Kleidung an. Da geht Gesundheit vor Schönheit! Benutzten Sie für unbedeckte Haut Insektensprays. Die Menschen vor Ort wissen oft, was gut hilft. Gute Erfahrungen bestehen mit dem Wirkstoff DEET (Autan®, Anti-Brumm®), wobei diese bestimmte Kunststoffe angreifen (auch Kleidung) und je nach Zubereitung auch Haut reizend wirken können. Wer kann, sollte ein Moskitonetz mitnehmen, das kostet ca. 20 € und ist gerade nachts ein guter Schutz.
Viele Urlaube werden durch nächtliche Mückenjagd zum Alptraum.



"Cook it, peel it or throw it"

Die alte Regel "cook it, peel it or throw it" (Koch es, schäl es oder wirf es weg) gilt noch immer. Gut Durchgebratenes, Gekochtes oder zumindest Geschältes dürfte weitgehend frei von Krankheitserregern sein. Das Rindersteak sollte nicht roh oder medium verzehrt werden sondern durchgebraten sein, weil z.B. Trichinen sonst nicht zuverlässig abgetötet werden.

Garküchen am Straßenrand sind vor allem in Asien weit verbreitet. Wenn der Fisch oder das Fleisch gut durchgebraten und der Reis heiß ist, stellen diese Mahlzeiten meist keine Gefahr dar. Aber der dazu gereichte Salat kann durchaus Parasiteneier oder -larven oder Bakterien enthalten. Auch im Fünf-Sterne-Hotel ist die Küchentür offen und die Katzen laufen durch. Das (Hilfs-)Personal besteht meist aus Einheimischen, deren Hygienevorstellungen von unseren üblicherweise abweichen. Das gilt rund um das Mittelmeer genauso wie in allen anderen Kontinenten.



Vorsicht bei Getränken

Eis in Getränken kann aus verunreinigtem Wasser bestehen und Krankheitserreger enthalten. Deswegen: Getränke außerhalb Nordwesteuropas - (Lamblien finden sich gerne im Trinkwasser hpts. in Osteuropa.) nur aus verschlossenen Flaschen verzehren. Kein Eis ins Getränk, kein ungeschältes Obst in den Eisbecher.



Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen

Am Wichtigsten ist die persönliche Hygiene. Händewaschen, nicht nur nach der Toilette und vor jedem Essen, sondern vor allem dann, wenn man z.B. die nette Katze gestreichelt hat, den Hund soooo niedlich fand, das Pferd, die Ziege oder auch das Zebra, den Löwen, den Affen etc. anfassen durfte.

Zähneputzen nur mit Wasser aus der Flasche. Informieren Sie sich, in einigen Urlaubs-Hotels ist das Leitungswasser so gut, dass man damit Zähne putzen kann.



Was tun, wenn´s schon passiert ist?

Sie wachen auf und haben Durchfall, der Kopf schmerzt oder die Nase ist zu. Sie haben Fieber, Gliederschmerzen, Hautausschläge. Was tun?

Meistens weiß der einheimische Doktor Rat. Er kennt die Gegebenheiten, hat seine Ausbildung bei uns oder in einer der anderen Industrienationen genossen und ist durchaus auf dem Stand der Wissenschaft. Die einheimischen Ärzte sind besser vernetzt, fühlen sich geehrt, wenn man sie entsprechend freundlich konsultiert und ernst nimmt, sie sind meistens fachlich gut, kostengünstig und sie kennen sich mit den Problemen vor Ort aus. Sie haben meistens Kontakt zum Apotheker und wissen, welche Medikamente wirken.

Der ins Urlaubsland ausgewanderte "German Doctor mit 24h-Service" ist nach meiner Erfahrung überteuert, fachlich eher schwach (sonst wäre er wahrscheinlich hier geblieben?) und meistens die schlechtere Wahl, wenn es um typische Erkrankungen der Region geht. Weil er die Kranken meist nur einmal sieht und auf keinen Fall dauerhaft behandeln muss, ist seine Motivation, sich auf den Patienten einzustellen, ihm zuzuhören und sich wirklich zu kümmern, meist gering. Ihn kann man meiner Meinung nach aufsuchen, wenn man wegen einer Wundversorgung besondere hygienische Umstände braucht. Aber selbst in diesen Fällen sind die Kliniken in den Urlaubszentren meist gut ausgestattet. Die Sprache der Urlauber wird fast immer gesprochen, oder man hat mindestens eine Kraft dort, die das kann. Die Einheimischen stellen sich auf die Touristen ein und wollen keine schlechte Publicity.



Hilfe ist in vielen Länder selbstverständlich

Anlässlich der Europameisterschaft im Beachvolleyball in der Türkei habe ich in einem türkischen Krankenhaus mit Unterstützung einer perfekt deutsch sprechenden türkischen Krankenschwester eine meiner Spielerinnen operiert. Man hat mir das gesamte Material, den Raum und die Assistenz kostenlos zur Verfügung gestellt, obwohl man mich nicht kannte. Und das Niveau dieser Klinik war nicht zu beanstanden. Stellen Sie sich vor, ein türkischer Arzt käme in eine deutsche Klinik und bäte darum, seine Landsfrau operieren zu dürfen. Ich denke, er würde schon aus bürokratischen Gründen scheitern.



Nach der Reise

Wenn man sich wieder an Zuhause gewöhnt hat, sollte auch das Leben sein, wie vorher. Veränderungen des Stuhlgangs, Bauchbeschwerden, plötzliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Muskel- und Gelenkprobleme, Hautausschläge, Zyklusstörungen, Müdigkeit, Leistungsmangel oder Schlafstörungen sind verdächtig auf "Urlaubmitbringsel". Sie gehören abgeklärt.



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Reisekrankheiten: Wenn der Urlaub auf der Toilette stattfindet

Die wärmere Jahreszeit ist Urlaubszeit, Ferienzeit und Reisezeit. Wer Erholung sucht, bekommt oft genug auch Durchfall, Sonnenbrand und Co. Reisekrankheiten nehmen zu und mit ihnen das Auftreten von exotischen Krankheiten in Deutschland. Dabei kann man sich auch bei uns den einen oder anderen Infekt einfangen.




Dass man bei Reisen nach Mittel- und Südamerika "Montezumas Rache" erlebt, gilt fast schon als normal. Aber man muss nicht um die halbe Erde fliegen. Auch in Deutschland, besonders aber in den Mittelmeerländern, lauert Gefahr. Durchfall und Übelkeit, Insektenstiche, die sich entzünden, Erkältungskrankheiten und nicht zuletzt der Sonnenbrand sind typische "Krankheiten", die im Urlaub vorkommen. Die Umstellung der Darmflora durch den Genuss fremder Speisen in fremden Ländern soll anfällig machen und für den Durchfall verantwortlich sein. Viel öfter aber sind Infekte der Grund, die nicht nur akut Durchfall auslösen, sondern leider auch Langzeitfolgen nach sich ziehen. Die Diagnostik im Heimatland ist nur teilweise erfolgreich, weil ein Teil der Erreger dann nicht mehr nachweisbar ist. Labore in den Urlaubsländern sind oft besser auf die dortigen Erreger eingestellt, als unsere. Die einheimischen Ärzte kennen sich aus. Impfungen gibt es nur für wenige Erkrankungen, so dass vorbeugende Maßnahmen wichtig werden.



Würmer Parasiten und Bakterien - nette Mitbringsel mit Langzeitwirkung

Magen-Darm-Erkrankungen können viele Ursachen haben. Virusinfekte werden in der Regel nicht identifiziert und heilen auch meist folgenlos aus. Sie machen sich oft durch Übelkeit , teils mit Erbrechen und meist später auftretendem Durchfall bemerkbar. Bakterielle Infekte werden meistens erkannt und oft mit Antibiotika erfolgreich behandelt. Dazu gehören Ohrentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Bronchitis, die oft durch Warm-Kalt-Wechsel in klimatisierten Gebäuden oder Fahrzeugen gefördert werden. Auch Salmonelleninfekte, Yersinieninfekte, Listerieninfekte, Brucellosen sind teils mit Fieber einher gehende Infektionen, die oft innerhalb weniger Tage auftreten und mit Antibiotika behandelt werden. Fälle von Parasitenbefall werden nach Rückkehr in Deutschland nach meiner Erfahrung meistens nicht gefunden, obwohl sie bestehen und chronisch werden.



Würmer und Parasiten

Weil Wurminfekte und Parasitenbefall in Deutschland als selten gelten, denken viele Ärzte nicht daran, wenn es um Bauchprobleme geht. Dabei sind Parasiten und Würmer durchaus häufig. Nur die Diagnostik bringt selten Ergebnisse. Aber was nicht gefunden wird, kann trotzdem da sein. Auf Wurminfekte wird in der Regel durch Analyse des Stuhls oder des Blutes untersucht. Die meisten Wurminfekte sind mit Bluttest jedoch nicht zu finden, für einige wenige gibt es spezielle Tests, die nur in ausgewählten Labors durchgeführt werden können. Stuhluntersuchungen sollen Wurmeier nachweisen. Allerdings gibt es viele Gründe, warum Wurmeier nicht zu finden sein können. Madenwürmer beispielsweise kleben ihre Eier an die Analfalten. Vom (ungewaschenen!) Po können sie häufig durch Klebestreifen abgenommen werden. Im Stuhl tauchen sie in der Regel nicht auf. Spulwürmer sind zweigeschlechtliche Würmer, d.h. es gibt Männchen und Weibchen. Männer legen keine Eier, deswegen ist der Nachweis eines Befalls mit ausschließlich Männchen durch eine Stuhluntersuchung nie möglich. Weiterhin gibt es bei den Spulwürmern nicht nur Spulwürmer des Menschen, sondern auch von Hund, Katze, Schwein, Rind, Fuchs etc.. Für diese Würmer ist der Mensch ein Fehlwirt, in dem sich der Wurm nicht zur Geschlechtsreife entwickelt. Also legt er auch keine Eier. Negative Stuhlproben sind deswegen kein Beweis, dass keine Wurminfektion vorliegt. Manche Fadenwürmer sind so klein, dass sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Es gibt etwa 20 000 verschiedene Arten, einige sind als Krankheitserreger identifiziert. Ihre Übertragung erfolgt oft durch Insektenstiche. Auch scheint eine Aufnahme mit der Nahrung möglich. Manche bohren sich durch die Haut. Eine einheitliche Diagnostik besteht nicht, manche Arten lassen sich im Blut, im Stuhl oder in Gewebeproben nachweisen.



Symptome

Wurminfekte können sich als Erkrankung von Magen- und/oder Darm äußern. Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Bauchkrämpfe und Juckreiz am After sind mögliche Anzeichen. Hautausschläge kommen vor, wobei sowohl Quaddeln, Ekzeme als auch eitrige Entzündungen der Haut entstehen können. Fast immer lösen sie hormonelle Reaktionen aus, die man bei Frauen, die keine Hormone zur Verhütung benutzen, als Abweichung vom normalen 28-Tage-Zyklus erkennen kann.

Aufnahmestörungen von Nährstoffen durch Wurminfekte führen langfristig zu Abgeschlagenheit, Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Leistungsmangel. Eine Beeinträchtigung der Schilddrüse, Haarausfall, trockene Haut, Rückenschmerzen, eine erhöhte Stuhlfrequenz mit meist 2-3 weichen Stühlen pro Tag können Spätfolgen sein, die aber behandelbar sind.



Geißeltierchen und Co

Lamblia intestinalis und Amöben sind Parasiten, die in der Stuhlprobe in unseren Labors nahezu immer übersehen werden. Besonders durch die lange Zeit zwischen Gewinnung der Stuhlprobe und der Untersuchung am Mikroskop ist ein erfolgreicher Nachweis aus Stuhl meist nicht möglich. Seit November 2006 gibt es zumindest für Lamblien einen Bluttest (LTT), der nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird. Mit ihm gelingt seht häufig der Nachweis der chronischen Infektionen, trotz negativer Stuhlprobe.

Lambien und Amöben können Durchfälle auslösen und zwar mit einer kurzen Inkubationszeit von wenigen Tagen bis zu 2 Wochen. Das bedeutet, dass der Durchfall fast immer noch im Urlaub auftritt. Während Amöben vor allem dann in Erscheinung treten, wenn der Darm durch einen anderen Erreger erkrankt ist, können Lamblien selbst massive Veränderungen machen.

Im Vordergrund stehen Bauchschmerzen mit Krämpfen, wässrige Durchfälle, Gewichtsabnahme. Aber milde Verlaufsformen oder länger bestehende Infekte lösen meist nur eine erhöhte Stuhlfrequenz und eine Konsistenzänderung des Stuhls hin zum weichen, breiigen Stuhl aus.

Lamblieninfektionen können, vor allem wenn sie chronisch sind, Nahrungsmittelunverträglichkeiten auslösen oder verstärken. Insbesondere Laktoseunverträglichkeit, aber auch Getreideunverträglichkeiten können durch diesen Infekt symptomatisch werden.

Die Erreger können die Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse und den Magen befallen. Sie können Schlaf- und Konzentrationsstörungen auslösen. Schwäche, Reizbarkeit und vor allem Müdigkeit, Leistungsmangel sowie eine Aufnahmestörung für Nährstoffe sind typisch. An der Haut können sich Quaddeln oder Ekzeme wie bei Neurodermitis zeigen.

Chronische bakterielle Infektionen oder gar Kombinationen verschiedener Erreger können sogar Gelenkbeschwerden auslösen, die von Schulmedizinern als "Rheuma" diagnostiziert werden.

Gelenkbeschwerden, die in einem Zeitraum von bis zu 6 Monaten nach Reisen auftreten, sind grundsätzlich verdächtig für Infekte.



Infektionsquellen

Man infiziert sich mit Spulwürmern, Madenwürmern, Lamblien und Amöben vor allem durch unhygienisch zubereitete Nahrungsmittel, die nicht ausreichend erhitzt wurden. Die Fliege, die sich vom Tierkot auf das Essen setzt, kann Überträger sein. Zu lange und ungekühlt gelagerte Nahrungsmittel können neben diesen Erregern auch Bakterien wie Salmonellen, Yersinien, Listerien und Brucellen enthalten. Thyphus und Cholera sind -ebenfalls bakterielle- Durchfall-Krankheiten, gegen die es aber Impfungen gibt. Wie auch Hepatitis A werden sie durch Schmutz- und Schmierinfektion übertragen.

Haustiere sind für viele der genannten Krankheitserreger Reservoirwirte, d.h. sie tragen den Erreger, ohne unbedingt selbst krank zu sein. Auch in Deutschland kann es bei Ferien auf dem Reiterhof, besonders durch intensiven Tierkontakt, zu Infekten mit Parasiten kommen. Insekten können eine Vielzahl von Erregern übertragen, einmal durch Stiche, andererseits durch Kontakt mit Nahrungsmitteln. Nicht nur Parasiten, auch Malaria, Denguefieber, Schlafkrankheit, Borreliose etc. und können durch Insektenstiche übertragen werden. Auch bakterielle Infektionen drohen nach Insektenstichen. Man erkennt das daran, dass von mehreren Stichen einer oder wenige nicht so schnell abheilen, länger jucken oder sich gar entzünden. Bei diesen auffälligen Stichen sind meist Krankheitserreger übertragen worden.



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Autor

Dr. Michael Tank
Krohnskamp 17
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