Liebe Patienten, liebe Leser,


auch die längste Reise neigt sich irgendwann dem Ende entgegen. Ich bin erholt und mit einer Fülle von Eindrücken und Erfahrungen wieder in Hamburg gelandet. Wir haben die Praxis renoviert und einige Dinge verändert. Lesen Sie bitte unten die Details dazu. Sie haben hoffentlich den Winter ohne Wintergrippe gemeistert und der Frühling hat lange begonnen. Nun werden die Reisen für den Sommer geplant. Ich verweise auf den Newsletter Nummer drei, den Sie auf meiner Seite www.tank-deutschland.de abrufen können. Die Hinweise zur Reisemedizin gelten unverändert.

Dass Strahlen schädigen können, weiß man nicht erst seit es Röntgenstrahlen gibt. In der Mikrowelle benutzen wir Strahlen täglich um Nahrung zu garen. Doch wer hat sich damit auseinandergesetzt, dass Handyfrequenzen auch Mikrowellen sind? Ein bemerkenswerter Fall wurde in einem Fachmagazin veröffentlicht.

Dass Stillen für den Nachwuchs gut ist, zweifelt keine Mutter wirklich an. Ein Tierexperiment gibt jetzt einen Hinweis, wie das funktionieren könnte.

Sonne, Strand und ... keine Oberweite? Brustoperationen sind in und nehmen zu. Die schöne Seite hat auch eine Kehrseite, über die man in der Presse wenig erfährt. Eine Studie hat sich mit Komplikationen von Brustimplantationen beschäftigt und zeigt, dass nicht alles so schön ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Der nächste Newsletter im August wird sich mit dem Thema "Impfungen - Pro und Contra" beschäftigen. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre.

Mit besten Grüßen

Ihr Dr. M. Tank




Unsere Themen


Änderungen in meiner Praxis

Wir haben nicht nur äußerlich einiges verändert. Auch in der Praxisverwaltung gibt es Neues. Als Patient sind Sie davon betroffen. mehr




Brustimplantate - Schönheit mit Risiko

Wenn es jetzt wieder an den Strand geht und die Zeit der leichten Bekleidung kommt, mag die eine oder andere Frau über eine Brustoperation nachdenken. Schöne Bilder in Presse, Funk und Fernsehen suggerieren risikolose Schönheit. Die nackten Zahlen sagen etwas anderes. mehr


Das steinerne Ohr

Sie telefonieren täglich stundenlang mit Funktelefonen? Ein Fall von nachgewiesenen Strahlenschäden am Ohr erregt Aufsehen. mehr




Stillen schützt

Tiermediziner in Hannover haben vielleicht die Erklärung gefunden, warum Stillen dem Nachwuchs nachweisbar nützt. mehr




Der besondere Fall

Eine Frau mit eigentlich niedrigem Blutdruck muss plötzlich mit Bluthockdruck ins Krankenhaus und wird eine Woche vergeblich durchgecheckt. Dabei war die Lösung so einfach. mehr








Änderungen in meiner Praxis

Wir haben nicht nur äußerlich einiges verändert. Auch in der Praxisverwaltung gibt es Neues. Als Patient sind Sie davon betroffen.







Ich bin Arzt und ich bin es gerne. Meine Praxis ist eine Privatpraxis, weil ich die beste Medizin machen möchte, die ich kann und nicht von Krankenkassen vorgeschrieben haben möchte, was ich darf und was nicht. In meiner Praxis wird ganzheitlich gearbeitet und es werden naturheilkundliche Methoden angewandt, die von "Schulmedizinern" oft belächelt und nicht akzeptiert werden. Um weiter erfolgreich so arbeiten zu können, sind einige Neuerungen erforderlich.

In einer eingehenden Rechtsberatung ist mir dringend empfohlen worden, mich juristisch besser abzusichern. Das bedeutet, dass ich Ihnen in Zukunft Aufklärungsbögen vorlege, die Sie durchlesen, verstehen und abzeichnen müssen, bevor ich tätig werden kann.

Das betrifft Operationen jeder Art, selbst Kniepunktionen und Spritzen in Gelenke, es betrifft die Chirotherapie, ohne die eine sinnvolle kinesiologische Diagnostik oft nicht möglich ist und es betrifft Minderjährige, die schriftliche Erlaubnisse der Erziehungsberechtigten vorlegen müssen, damit ich aktiv werden kann. Meine Praxis hatte in der Vergangenheit keinerlei Probleme, aber angesichts der steigenden Zahl von Verfahren gegen Ärzte sind wir gezwungen, uns dokumentierbar, also schriftlich, abzusichern.


Wir ändern das Abrechnungsverfahren.

Einige wenige schwarze Schafe haben in den letzten Jahren Ihre Rechnungen nicht bezahlt, waren gar nicht unter der angegebenen Adresse gemeldet oder schon bei Aufsuchen der Arztpraxis insolvent. Bei den im Einzelnen vergleichsweise geringen Werten, die so vorsätzlich erschlichen werden, sieht die Staatsanwaltschaft meist eine Geringfügigkeit und schreitet trotz Anzeige nicht ein. Für die Praxis summieren sich diese Beträge aber, so dass wir beschlossen haben, die Abrechnung nicht mehr über die Privatärztliche Verrechnungsstelle laufen zu lassen. Um sicher an unser Geld zu kommen und die Zeit mit Patientenbehandlungen statt mit Schriftverkehr zu verbringen, arbeiten wir in Zukunft mit einem Abrechnungsunternehmen zusammen, dass die Forderungen übernimmt und selbst eintreibt.


Was bedeutet das für Sie?

Wenn Sie bisher Patient waren und mit der Abrechnung keine Probleme hatten, ändert sich nicht viel. Sie bekommen die Rechnung statt von der PVS von einem anderen Ärzteabrechnungsservice und zahlen auf deren Konto.

Neupatienten, die uns bisher nicht bekannt sind, werden jetzt gebeten sich auszuweisen. Wir kopieren das Ausweispapier und nehmen es zu den Unterlagen. Dies ist ein einmaliger Vorgang, der sicherstellen soll, dass der jeweilige Patient auch der ist, für den er sich ausgibt. Das war bisher nicht immer so.

Bisher haben Sie schriftlich zugestimmt, dass wir Ihre abrechnungsrelevanten Daten an die PVS (Privatärztliche Verrechnungsstelle) weitergeben dürfen. In Zukunft müssen Sie, wenn Sie bei mir behandelt werden wollen, schriftlich erklären, dass Sie einer Abtretung der Forderung und der Übermittlung Ihrer Daten zu Abrechnungszwecken an das entsprechende Abrechnungs-Unternehmen zustimmen. Das ist nicht neu, dieser Weg wird von den meisten Zahnärzten und inzwischen auch einer zunehmenden Zahl ärztlicher Kollegen gewählt.

Natürlich können Sie auch in der Praxis in bar bezahlen (dann geben wir keine Daten weiter), wenn Sie das zu Beginn der Behandlung mitteilen. Dieses Verfahren sichert mir die Einkünfte und verschafft mir mehr Zeit für meine ärztliche Tätigkeit, weil die Firma große Teile der Verwaltung übernimmt und ich mich so auf das Wesentliche meiner Tätigkeit konzentrieren kann: die Arbeit am und mit dem Patienten.


Anpassung des Gebührenrahmens

Wir haben einen neuen Behandlungsvertrag entwerfen lassen, der nun allen juristischen Anforderungen entspricht. Die Abrechnung der ärztlichen Leistungen erfolgt weiterhin nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) in der gültigen Fassung von 1996. Diese Gebührenordnung sieht Steigerungsfaktoren für besondere Leistungen vor. In der Regel wurde bisher mit dem 2,3-fachen Satz abgerechnet. Da es eine Anpassung seit jetzt 14 Jahren nicht gegeben hat, die Kosten für Praxis, Personal und Geräte aber ständig steigen, werden wir in Zukunft den vorgegebenen Gebührenrahmen nach oben hin ausschöpfen. Das entspricht einem Steigerungssatz von 3,5.

Die von uns erbrachten Leistungen, insbesondere der naturheilkundlichen (alternativen) Medizin sind mit höherem Aufwand verbunden, als vergleichbare Leistungen der "klassischen" Medizin, für die die Gebührenordnung erstellt wurde. Auf Basis des neuen Vertrages können wir Ihnen eine sorgfältige und Ihren Bedürfnissen entsprechende Behandlung und Beratung zusagen.


Was bedeutet das für Sie?

Wir nehmen uns Zeit für Sie und bemühen uns weiterhin, die Rechnungen so zu erstellen, dass Sie möglichst den gesamten Betrag von ihrem Kostenträger bekommen. Garantien können wir dafür nicht übernehmen. Wahrscheinlich ist der Rechnungsbetrag in Zukunft etwas höher, aber Ihre Erstattung auch.

Wer privat krankenversichert ist, bekommt die Erstattung durch den Kostenträger im vertraglich geregelten Rahmen. Der von Ihnen mit der Krankenversicherung abgeschlossene Vertrag bestimmt, wie viel die Kasse übernimmt, und wie groß , wenn überhaupt, Ihr Eigenanteil ist.

Schon jetzt konnte es vorkommen, dass Teile der Rechnung nicht erstattet wurden und Sie, wie Sie es vom Zahnarzt kennen, einen gewissen Teil zuzahlen mussten (der Betrag überstieg sehr selten 100€). Wir können Ihnen keine Auskunft geben, ob Sie einen Eigenanteil haben, weil wir Ihren Vertrag nicht kennen.


Patienten, die gesetzlich versichert sind, sind Selbstzahler.

Sie bekommen, wie bisher, eine Rechnung nach der Gebührenordnung und müssen diese selbst begleichen.


Wir werden noch gründlicher

Bisher haben Neupatienten einen 11-seitigen Fragebogen ausfüllen müssen. In Zukunft wird ein weiterer Fragebogen, der Computer-auswertbar ist, zusätzlich beigelegt. Mithilfe der zusätzlichen Fragen und Ihrer Antworten können wird noch besser als bisher reproduzierbare Resultate erzielen und Ihnen noch gezielter mitteilen, was Ihnen fehlt. Mit Hilfe dieses Fragebogens ist ein Computer-gestützter Checkup möglich, der natürlich auch Patienten offen steht, die keine NEU-Patienten sind.



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Kosmetische Brustvergrößerung - häufig Komplikationen

Wenn es jetzt wieder an den Strand geht und die Zeit der leichten Bekleidung kommt, mag die eine oder andere Frau über eine Brustoperation nachdenken. Schöne Bilder in Presse, Funk und Fernsehen suggerieren risikolose Schönheit. Die nackten Zahlen sagen etwas anderes.





Eine Nachuntersuchung von Patientinnen, die sich einer Brustvergrößerung unterzogen hatten, ergab, dass bei 17 % innerhalb von 5 Jahren ein zweiter Eingriff nötig wurde, weil sich eine Kapselfibrose (Verhärtung mit Formveränderungen) gebildet hatte. Als Ursache kommen Infekte mit einem Hautbakterium (Staphylokokkus epidermidis) in Frage, aber auch das Einwandern von Bindegewebszellen aus bisher nicht geklärten Gründen.

Die Korrekturoperation besteht in der Entfernung der Kapsel und einer Neueinlage eines Implantats, natürlich zu Lasten der Patientin. (aus: hautnah dermatologie 2- 2009).

Kommentar:

Die schönen Darstellungen von erfolgreichen Operationen, vor allem im TV aber auch in Zeitschriften, sind irreführend. Neben Komplikationen bei Narkose und Operation, die sofort auftreten, kommt es zu einer nicht geringen Anzahl von kosmetisch nicht befriedigenden Ergebnissen. Wundheilungsstörungen, Narbenbildungsstörungen Infekte und Schmerzen sind mindestens so häufig, wie bei gewöhnlichen Operationen. Dazu kommt nicht selten eine Unverträglichkeit des Fremdmaterials mit Störungen des Immunsystems, der Leber und des Hormonsystems. Dass zusätzlich mehr als ein Sechstel wegen einer Kapselfibrose operiert werden muss, bedeutet nicht, dass es nicht noch mehr Komplikationen gibt. In der genannten Untersuchung wurden nur die operationswürdigen Fälle berücksichtigt.

In Würdigung dieser Daten darf der Einsatz von Brustimplantaten aus nicht medizinischen Gründen sicher in Frage gestellt werden. Besser wäre das Geld wahrscheinlich in einer Behandlung zur Steigerung des Selbstwertgefühls und der persönlichen Frustrationstoleranz angelegt. Mit dem Vorteil, dass deren Effekte für das ganze Leben nutzbar sind und nicht nur bis zu nächsten Komplikation reichen.



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Das steinerne Ohr

Sie telefonieren täglich stundenlang mit Funktelefonen? Ein Fall von nachgewiesenen Strahlenschäden am Ohr erregt Aufsehen.








In einem Artikel des Allergo Journal (19/2010) fand ich einen Artikel mit dieser Überschrift. Ein 28-jähriger Mann trug aus beruflichen Gründen 5 Tage pro Woche ca. 6 Stunden lang ein Headset. Nach 2 Monaten schmerzte das Ohr dauerhaft, 6 Wochen später bemerkte die Ehefrau ein verändertes Aussehen des Ohrs. Es hatte sich deformiert und war steifer und empfindlicher. Die ärztliche Diagnose: petrified ear, versteinertes Ohr.

Kommentar:

Offensichtlich handelt es sich um Folgen einer chronischen Entzündung, die, ausgelöst durch das Headset im Knorpel abgelaufen ist. Folge ist ein vernarbter Knorpel, der in Form und Flexibilität verändert ist. Kosmetische Operationen zur Korrektur an einem solchen geschädigten Knorpel haben wenig Aussicht auf Erfolg. Wer lange mit einem Funktelefon, egal ob Festnetz zu Hause oder Handy telefoniert, bemerkt, dass das Ohr warm, manchmal auch rot wird. Es handelt sich vermutlich um die Folgen der Strahlung, die diese Telefone aussenden. Aus alternativmedizinischer Sicht haben alle Formen der dauerhaften konzentrierten elektromagnetischen Strahlung im Mikrowellenbereich einen Effekt auf Zellen und deren Funktion. Wir können tatsächlich mit kinesiologischen Tests die Empfindlichkeit einer Person auf Strahlung testen.

Die Empfehlung lautet, wann immer möglich auf Funk zu verzichten und die unvermeidliche Strahlenlast des Körpers zu vermindern. WLAN, Mobilfunkstationen, schnurlose Bürokommunikation (Maus, Tastatur, Drucker) können eine Belastung darstellen, die Menschen schwächt und empfänglicher für Krankheiten macht.

Mit abgeschirmten Kabeln sieht es vielleicht nicht so gut aus, aber es funktioniert mindestens genauso gut und schädigt nicht.



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Stillen schützt

Tiermediziner in Hannover haben vielleicht die Erklärung gefunden, warum Stillen dem Nachwuchs nachweisbar nützt.








Im Tierexperiment an Mäusen konnte gezeigt werden, dass Nachkommen durch Stillen gegen Allergien geschützt werden. Die Übertragung des Schutzes erfolgt offensichtlich über ein Immunglobulin, dass mit der Muttermilch weitergegeben wird. Damit kann man annehmen, dass die Umweltbedingungen unter denen die Mutter lebt, eine wichtige Bedeutung auch für die Nachkommen hat und dass ein Schutz u.a. durch die Muttermilch weitergegeben werden kann. In wie weit diese Ergebnisse auf Menschen übertragbar sind, kann anhand dieses Experiments nicht beurteilt werden. Logische Überlegungen und Erfahrungen von Hebammen lassen erwarten, dass bei Menschen ähnliche Mechanismen wirken. (Clin Exp Allergy 2008, 38:1950-8)



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Der besondere Fall - plötzlicher Bluthochdruck

Eine Frau mit eigentlich niedrigem Blutdruck muss plötzlich mit Bluthockdruck ins Krankenhaus und wird eine Woche vergeblich durchgecheckt. Dabei war die Lösung so einfach.







Eine 45 jährige 2-fache Mutter war bekannt für Probleme mit zu niedrigem Blutdruck. Sie arbeitet in der Altenpflege und muss dort gelegentlich schwer heben. In der Vorgeschichte findet sich ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule und mehrfache Schleudertraumata nach Verkehrsunfällen. Im Januar 2010 kam es zu einem Verkehrsunfall mit Seitenanprall. Die Untersuchung im Krankenhaus ergab keinen Befund, insbesondere die Halswirbelsäule war nicht betroffen und machte auch keine Probleme.

Im März entwickelte die Patientin plötzlich einen Bluthochdruck. Nach der Notfallbehandlung beim Hausarzt erfolgte eine Klinikeinweisung. Umfassende Untersuchungen dauerten eine Woche und brachten keine Ursache zu Tage. Eine Herzkatheder-Untersuchung lehnte die Patientin ab. Sie wurde mit einer Dreifach-Medikation entlassen. Trotz Betablocker, ACE-Hemmer und Wassertablette konnte der Blutdruck nicht optimal eingestellt werden. Es kam immer wieder zu Blutdruckspitzen, Kopfschmerzen und zu Nebenwirkungen der Medikamente. Herzrhythmusstörungen traten neu auf, die Füße wurden extrem kalt und insgesamt fror die Patientin. Zusätzlich entwickelte sie Verdauungsbeschwerden.

Die Untersuchung bei mir ergab einen verschobenen obersten Halswirbel (Atlas) sowie einige Blockaden der Wirbelsäule in unteren Abschnitten. Weiterhin war der Biss durch die Fehlstellungen der Wirbelsäule verschoben. Nach der chirotherapeutischen Behandlung war der Blutdruck sofort niedriger und der Biss testete normal. Nach 2 Tagen teilte die Patientin mit, dass der Blutdruck nun dauerhaft bei 110/70 liege, sie bereits eine Tablette abgesetzt und eine zweite reduziert habe. Eine Schienenversorgung beim Zahnarzt war bereits geplant und wird zur Stabilisierung noch durchgeführt.

Körperliche Belastungen, wie schweres Heben lösen gelegentlich noch Blutdruckanstiege aus. Für die Patientin erfolgt nun eine Schienenanpassung nach erneuter Chirotherapie, um den Biss auf eine in richtige Position gestellte Wirbelsäule anzupassen. Wird die Schiene eingeschliffen, ohne das unmittelbar zuvor das Skelettsystem gerichtet wurde, besteht die Gefahr, dass mit der Schiene eine Fehlstellung der Wirbelsäule fixiert wird und Folgeschäden auftreten. Dann wird eine krankengymnastische Behandlung zur Stabilisierung der Wirbelsäule folgen müssen. Ein Übungsprogramm für zu Hause kann danach dafür sorgen, dass die Problematik trotz der Vorschäden gut beherrscht werden kann und lebensgefährliche Blutdruckkrisen vermieden werden.

Fazit:

Bei dieser Patientin funktioniert die Eigenregulation des Körpers gut. Wenn das Gewebe mit zu wenig Blut versorgt wird, steuert es das Herz so, dass dieses mit mehr Blutdruck versucht, das Gewebe mit ausreichend Blut zu versorgen. Offensichtlich war durch die Fehlstellung in der Halswirbelsäule, die mit Bandscheibenvorfall und Schleudertraumata eine lange Leidensgeschichte hat, eine Unterversorgung des Gehirns mit Blut verbunden. Zwei der vier Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, laufen durch die Wirbel der Halswirbelsäule. Fehlstellungen im Halsbereich können den Blutfluss mindern und so die Gegenreaktion des Körpers auslösen. Dann entsteht ein Bluthochdruck, der an anderer Stelle schaden kann. Körperliche Belastungen mit Anspannen der Rumpfmuskulatur verstärken die Fehlhaltung der Halswirbelsäule und lösen Blutdruckanstiege aus. Bissprobleme können ebenfalls Veränderungen der Halswirbelsäule nach sich ziehen.

Da in der westlichen Medizin die Spezialisten, die sich um Blutdruck kümmern, in der Regel Internisten, meist mit der Spezialausbildung Kardiologie sind, wird die Diagnostik im Schwerpunkt auf Herz- und Kreislaufursachen, Stress und Nierenprobleme eingegrenzt. Zu einer funktionellen Untersuchung des Skelettsystems sind diese Spezialisten zumeist nicht in der Lage. Hier hätte eine genaue Erhebung der Krankengeschichte erbracht, dass es Vorschädigungen im Halswirbelbereich gibt und eine Zahnbehandlung zur Bisskorrektur bereits eingeleitet ist. Der Gedankengang, dass dadurch Bluthochdruck ausgelöst werden kann ist den meisten Internisten fremd, lässt sich bei ganzheitlicher Betrachtung des Körpers aber gut darstellen.

Die Kosten für eine Woche Krankenhaus, teure Untersuchungen und chemische Medikamente, die nur das Symptom behandeln, aber nie ursächlich wirken können, sind um ein Vielfaches höher, als die intensive Befragung und die folgende chirotherapeutische Behandlung, die das Problem löst. In der klassischen Schulmedizin hätte die Patientin nun wahrscheinlich dauerhaft drei Blutdruckmedikamente nehmen müssen. Obwohl damit der Blutdruck nicht optimal eingestellt werden konnte, weil die Eigenregulation der Patientin so stark war, hätte es aus Sicht der klassischen Medizin kaum eine andere Behandlungsmöglichkeit gegeben. Außer Kosten von mehreren hundert Euro pro Quartal allein für Medikamente hätte die Patientin vor allem die Nebenwirkungen ertragen müssen.

Die ganzheitliche Sicht auf einen Patienten ermöglicht oft, die wirkliche Ursache von Beschwerden zu finden und zu behandeln. Da ein Arzt nicht alles wissen kann, sollte der Blick zur Seite auf Kollegen anderer Fachrichtungen zur Regel werden, wenn man mit einem Problem alleine nicht fertig wird. Schließlich geht es darum, dem Patienten zu helfen und nicht darum, seine eigene Eitelkeit zu schützen.


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Autor

Dr. Michael Tank
Krohnskamp 17
22301 Hamburg

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